Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
Erscheinungsjahr:
2006
Medientyp:
Text
Schlagworte:
CPB
Gasaustauschstörung
AaDO2
Herzlungenmaschine
610 Medizin, Gesundheit
44.66 Anästhesiologie
Gasaustausch
CPAP
ddc:610
Gasaustausch
CPAP
Beschreibung:
Patienten, die sich einer Operation mit CPB (Cardiopulmonaler Bypass) unterziehen, leiden postoperativ häufig an Störungen des Gasaustausches. Dieses Problem ist seit langem bekann. Die Mechanismen, die hierbei zugrunde liegen, sind seit Jahren Inhalt intensiver Forschung und dennoch bislang nicht vollständig erkannt. Zu den typischen Veränderungen nach CPB gehört das Auftreten von Atelektasen, erhöhtem intrapulmonalem Shunt, erhöhter AaDO2 (Arterioalveolärer Sauerstoffpartialdruckdifferenz) und Verminderung der Lungencompliance. Die Zahl der älteren Patienten, die Operationen mit CPB erhalten, wird zunehmend größer. CPAP (continuous positive airway pressure) ist eine einfache Methode, um den postoperativen Gasaustausch zu verbessern. Es konnte gezeigt werden, dass ein CPAP von 10 cm H2O die AaDO2 insbesondere bei älteren Patienten signifikant verbessert. Dies war bis zu vier Stunden in der postoperativen Phase nachweisbar. Das Niveau des CPAP sollte hoch genug gewählt werden, damit ein Kollabieren der kleinen Atemwege verhindert werden kann. Ein CPAP von 5 cm H2O scheint hier nicht auszureichen. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass bei älteren Patienten die Closing Capacity größer wird als die FRC( funktionelle Residualkapazität). Durch CPAP kann die FRC wiederum erhöht werden. Die Gefahr eines Barotraumas durch Überdehnen der Lungen bei eröffnetem Thorax ist hierbei stets zu beachten und durch genaue Einstellungen der Ventile zu verhindern. CPAP ist eine Methode, die einfach anzuwenden ist, überall verfügbar ist und keine zusätzlichen Kosten verursacht.