Rückkehr ins Land der Täter: Recht und Gerechtigkeit in der frühen Nachkriegszeit. Gespräch und Lesung mit der Autorin Ursula Krechel aus ihrem Roman „Landgericht“ (2012). : 1945. Das Ende des Zweiten Weltkriegs
Regionales Rechenzentrum der Universität Hamburg/ MCC/ Lecture2Go
Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH)
Verlag/Körperschaft:
Universität Hamburg
Erscheinungsjahr:
2015
Medientyp:
Audiovisuell
Schlagworte:
Geschichte
Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg
Beschreibung:
"1945. Das Ende des Zweiten Weltkriegs. Ein Epochenwechsel". Eine Vortragsreihe der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg und des Historischen Seminars der Universität Hamburg. Rückkehr ins Land der Täter: Recht und Gerechtigkeit in der frühen Nachkriegszeit. Gespräch und Lesung mit der Autorin Ursula Krechel aus ihrem Roman „Landgericht“ (2012). Moderation: Miriam Rürup (Institut für die Geschichte der deutschen Juden)In ihrem 2012 erschienenen Roman „Landgericht“ geht Ursula Krechel einem zeithistorischen Thema nach und verwebt dabei dokumentarische Spurensuche mit fiktiven Erzählungen. Der Protagonist ist Richard Kornitzer, Richter am Landgericht in Mainz, der 1947 aus dem Exil nach Deutschland zurückkehrt. Kornitzer war noch vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges als Jude aus Berlin nach Kuba geflohen, seine Kinder haben den Krieg durch die Rettung mithilfe eines sogenannten „Kindertransportes“ überlebt, seine Frau Claire konnte als Christin in Berlin bleiben. So ist seine Familie also durch die verschiedenen Erfahrungen zwischen Emigration und Remigration zerrüttet und allein diese unklare Situation steht schon symbolisch für die deutsche Nachkriegszeit, in der der Roman spielt. Kornitzer ist darin Richter, der auf verschiedenen Ebenen kämpft: um seine ihm zustehende Besoldung, um seine Frau und um die Rückkehr der Kinder – überall geht es also um die Folgen von Flucht und Exil und um die mit der Rückkehr nach Deutschland verbundenen Hoffnung auf die Wiederherstellung des verlorenen Zusammenhalts. Ursula Krechel ist für diesen Roman – ähnlich wie für den Vorgängerroman „Shanghai fern von wo“ (2008) – sowohl Historikerin als auch Romanciere: sie legt der Geschichte Archivfunde zugrunde. 2012 gewann sie dafür den Deutschen Buchpreis. Die Veranstaltung besteht aus einer Lesung sowie einem anschließenden Gespräch zwischen der Autorin und Miriam Rürup