Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
Erscheinungsjahr:
2012
Medientyp:
Text
Schlagworte:
610 Medizin, Gesundheit
44.69 Intensivmedizin
44.84 Pulmologie
ARDS
Künstliche Beatmung
Bronchoskopie
Intensivmedizin
Pneumologie
ddc:610
ARDS
Künstliche Beatmung
Bronchoskopie
Intensivmedizin
Pneumologie
Beschreibung:
Die nicht-invasive Beatmung ist ein Standardverfahren bei ausgewählten Patientengruppen mit einer akuten respiratorischen Insuffizienz. Frühere Studien setzten die nicht-invasive Beatmung zur Sicherstellung eines adäquaten Gasaustausches während einer Bronchoskopie bei hypoxämischen Patienten ein, um eine endotracheale Intubation zu vermeiden. Ob eine Bronchoskopie bei akuter respiratorischer Insuffizienz mit notwendiger nichtinvasiver Beatmung sicher durchzuführen ist wurde bisher nicht an einer größeren Zahl von Patienten untersucht. Wir untersuchten in einer prospektiven Studie 40 Intensivpatienten mit einer akuten hypoxämischen respiratorischen Insuffizienz (14 weiblich, 26 männlich, Alter 61±15 Jahre, PaO2/FiO2<300 unter nicht-invasiver Beatmung, SAPS II 47±9,9). Alle Patienten wurden bereits vor der Entscheidung zur Bronchoskopie nicht-invasiv beatmet. Beobachtet wurden Veränderungen des Gasaustausches, der Hämodynamik, Komplikationen die mit der Bronchoskopie in Zusammenhang stehen und die Notwendigkeit der Intubation. Die Bronchoskopie konnten bei allen Patienten ohne Komplikationen durchgeführt werden. Bei 2 Patienten fiel die periphere Sauerstoffsättigung auf unter 90%, der niedrigste Wert lag bei 84%. Der mittlere PaO2/FiO2 stieg von 176±54 vor Bronchoskopie auf 244±130 (p<0,001) am Ende der Bronchoskopie und 205±77 120 Minuten nach der Bronchoskopie. Der mittlere PaCO2 stieg um 9,4±8,1 mm Hg. 4 Patienten mussten innerhalb der ersten 8 Stunden nach Bronchoskopie endotracheal intubiert werden. Die Bronchoskopie/BAL erbrachte in 26 von 38 (68%) Patienten eine Diagnose. Bei kritisch kranken Patienten unter nicht-invasiver Beatmung aufgrund einer akuten respiratorischen Insuffizienz, kann eine Bronchoskopie mit einem akzeptablen Risiko durchgeführt werden. Da diese Patienten bereits primär ein hohes Risiko für das Versagen der nicht-invasiven Beatmung mit der Notwendigkeit einer endotrachealen Intubation haben, sollte die Untersuchung unter engmaschigem Monitoring und nur von Ärzten mit großer Erfahrung in der Bronchoskopie und endotrachealen Intubation durchgeführt werden.