Verschwörungstheorien sind ein interdisziplinär erforschtes Phänomen mit einer langen Geschichte und weitreichenden gesellschaftlichen Implikationen. Trotz ihrer essentiellen kommunikativen Komponente, fehlte bisher eine originär kommunikationswissenschaftliche Perspektive auf das Phänomen. Nach einer strukturierten Literaturanalyse entwickelt diese Arbeit das Modell der verschwörungstheoretischen Kommunikation (VTK) und operationalisiert es für die quantitative Inhaltsanalyse und validiert es empirisch. Die VTK ist eine heterodoxe Form der sozialen Kommunikation, die sich auf eine risikoreiche Epistemologie stützt, kontextabhängig und prozesshaft ist und weder doxastisch noch normativ in ihren Annahmen ist. Durch die Konzeption und Messbarmachung dieses Prozesses des „collective sensemaking“ lässt eine Demarkation von legitimen und illegitimen Verschwörungstheorien zu und ermöglicht so die Erforschung von den diskursiven Kipppunkten zwischen Legitimität und Illegitimität.2