In recent years many German cities have introduced a social space monitoring at a small urban scale in response to increasing social inequalities. The methodology behind the monitoring is based upon human ecology studies at the Chicago School. Originally being used as a scientific method to study social segregation, the social space monitoring has evolved into an instrument of applied spatial observation aimed at identifying opportunities for political intervention. Using the example of Hamburg, this paper explores the further development of the methodology including adjustments in the selection of indicators made in the past. Furthermore, the attention is drawn to the changing epistemological interest and purpose of use of socio-spatial analysis. The authors conclude that currently there is a deficit of accompanying scientific research on social space monitorings and the elaboration of corresponding political intervention strategies.
Vor dem Hintergrund der zunehmenden sozialen Ungleichheit haben etliche deutsche Großstädte in den vergangenen Jahren eine kleinräumige Sozialraumberichterstattung etabliert, die methodologisch auf die humanökologische „Chicago School“ zurückgeführt werden kann. Mit dem Beitrag wird anhand des Beispiels der Stadt Hamburg der Wandel der quantitativen Sozialraumanalyse von einem Verfahren der wissenschaftlichen Segregationsforschung zu einem Instrument der angewandten Raumbeobachtung mit dem Ziel politischer Intervention nachvollzogen. Dabei ist erstens die Weiterentwicklung der Methode einschließlich der im Zeitverlauf erfolgten Anpassungen der betrachteten Indikatoren und zweitens der Wandel des Erkenntnis- und Verwendungszwecks von Sozialraumanalysen insgesamt von Bedeutung. Zu erkennen ist gegenwärtig vor allem ein Defizit hinsichtlich der wissenschaftlichen Begleitforschung über die kommunalen „Sozialraummonitorings“ sowie die aus der Messung von sozialer Segregation abgeleiteten politischen Interventionsstrategien.