The Rhetorics and Polemics of Humor in Addis Abäba, 2005–2019

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Autor/in:
Verlag/Körperschaft:
Hamburg University Press
Erscheinungsjahr:
2021
Medientyp:
Text
Beschreibung:
  • Diese Dissertation führt das amharische Wort č̣äwata als Äquivalent des englischen Worts
    humor ein und verwendet es zur Beschreibung der Phänomene des Witzeerzählens und der
    humorvollen Unterhaltung. Kapitel 1 behandelt č̣äwata in der äthiopischen Historiographie
    und zeigt, dass Humor ein Teil der äthiopischen mündlich überlieferten Kultur ist, der bisher
    nicht ernsthaft gesammelt und untersucht wurde. Kapitel 2, 3 und 4 behandeln Humor in drei
    Begegnungsorten: Parlament, Theater und öffentliche Räume in Addis Abäba. In jedem Kapitel
    ist eine Fallstudie Grundlage für die Untersuchung von Art und Zweck von č̣äwata im
    jeweiligen Begegnungsort. Jedes Kapitel beginnt mit einer historischen Einordnung zur
    Kontextualisierung des jeweiligen Begegnungsorts. Daraufhin werden die Witze vorgestellt,
    übersetzt und untersucht. Alle Witze dieser drei Kapitel wurden einzeln in Hinblick auf die
    Humortheorie, der sie zugeordnet werden können, untersucht. Die Folgen und Ziele der
    gesammelten Witze wurden anhand der relief theory und der disparagement theory untersucht.
    Die Frage, die zu dieser Arbeit geführt hat, lautet: Welche Rolle spielt Humor im
    zeitgenössischen Addis Abäba? Diese Dissertation stellt den Zweck von Humor als Aktivität
    der Selbstreflexion, als Möglichkeit, den Mächtigen die Wahrheit zu sagen, als pädagogisch
    oder didaktisch, als Verhandlung der Macht zwischen politischer Elite und Bevölkerung und
    schließlich als Quelle der Unterhaltung dar.
    Der Wert dieser Forschung liegt darin zu zeigen, dass die Beziehung zwischen der
    äthiopischen Regierung und der Bevölkerung trotz des Vorhandenseins einer ernsthaften
    geschriebenen und dokumentieren politischen Kultur in Äthiopien auch durch die mündlich
    überlieferte Kultur der Äthiopierinnen und Äthiopier untersucht werden kann. Die Anzahl der
    Witze in dieser Dissertation beträgt 146 (ohne die Witze, die außerhalb der Fallstudien
    diskutiert werden). Jedes Kapitel analysiert die politischen und sozialen Realitäten des
    zeitgenössischen Addis Abäbas durch die Verbindung von Mikroanalyse der Witze,
    Beobachtungen der Beteiligten und historischer Erforschung, wie auch von Theorien und
    Konjekturen. Die in dieser Dissertation untersuchte č̣äwata wirft ein Licht auf einen
    informellen und häufig schwer fassbaren Kommunikationsbereich zwischen der Regierung und
    der Bevölkerung. Einige Aspekte der Beziehung zwischen Addis Abäba und der EPRDF, vor
    allem nach 2005, werden sowohl in den Witzen der regierenden Elite als auch der
    Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner hervorgehoben.
Lizenz:
  • info:eu-repo/semantics/openAccess
Quellsystem:
Forschungsinformationssystem der UHH

Interne Metadaten
Quelldatensatz
oai:www.edit.fis.uni-hamburg.de:publications/88ac4c87-f94c-46ed-b6c7-aad5823fcc7a