Einfluss von kolorektalen Karzinomerkrankungen in der Familie auf die Prävalenz kolorektaler Neoplasien , Influence of familial colorectal cancer on the prevalence of colorectal neoplasias

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Autor/in:
Beteiligte Person:
  • Oehler, Gerd (Prof. Dr.)
Verlag/Körperschaft:
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
Erscheinungsjahr:
2006
Medientyp:
Text
Schlagworte:
  • familiär
  • Neoplasie
  • Körperfett
  • BIA
  • 610 Medizin, Gesundheit
  • 44.87 Gastroenterologie
  • Dickdarmkrebs
  • ddc:610
  • Dickdarmkrebs
Beschreibung:
  • Das kolorektale Karzinom (KRK) ist der häufigste Tumor mit dem Gastroenterologen konfrontiert sind. Nur bei weniger als 5% der Patienten mit KRK sind genetisch definierte Syndrome mit erheblich gesteigertem Karzinomrisiko - Familiäre Adenomatöse Polyposis (FAP) und Hereditary Nonpolyposis Colorectal Cancer (HNPCC) –nachweisbar. Die meisten kolorektalen Karzinome treten sporadisch auf. Daneben gibt es eine pathogenetisch noch wenig verstandene familiäre Häufung dieser Tumorart. Ziel dieser Studie war es, bei asymptomatischen Patienten die Prävalenz kolorektaler Neoplasien endoskopisch zu erheben. Die Häufigkeit einer positiven Familienanamnese bezüglich KRK sollte erfasst und das relative Risiko für Adenome bei positiver Familienanamnese bestimmt werden. Die Einflussfaktoren Bodymassindex, Körperfettanteil und chronische Einnahme von NSAR wurden mitberücksichtigt. Ausschlusskriterien waren: Alter <40 und >75 Jahre, Kontraindikationen für eine Koloskopie, Quick-Wert <40%, Thrombozyten <100/nl, Tumorerkrankungen, Organtransplantationen, chronisch entzündliche Darmerkrankung. Alle Polypen im Dickdarm wurden endoskopisch entfernt und histologisch untersucht. Als fortgeschrittene Neoplasien wurden definiert: alle Adenome größer 1cm Durchmesser, sowie Adenome jeder Größe mit villösem Anteil und Adenome mit mittel- oder höhergradiger Dysplasie. 400 konsekutiv rekrutierte Patienten mit einem Durchschnittsalter von 52,5 Jahren wurden untersucht, davon 44,5% Frauen. Bei 88 von 400 Patienten (22%) wurden Neoplasien abgetragen, davon 29 fortgeschrittene Neoplasien (7,3%), bei zwei wurden Karzinome (0,5%) nachgewiesen. Es handelte sich um ein T1 und ein T2 Karzinom, also frühe Tumorstadien. Eine positive Familienanamnese gaben 88 von 391 Patienten (22,5%) an (bei 9 Patienten keine Angaben zur Familienanamnese). Die Prävalenz kolorektaler Neoplasien unterschied sich in der Gruppe der Patienten mit positiver Familienanamnese (22,7%) nicht signifikant (p=0,74) von der in der Gruppe ohne erstgradige Angehörige mit KRK (21,8%). Auch für die fortgeschrittenen Neoplasien fand sich kein signifikanter Unterschied. Die Neoplasieprävalenz bei 17 Patienten mit extremem Übergewicht (BMI >40) gegenüber normgewichtigen Patienten war signifikant erhöht (p=0,003). Ebenso war die Neoplasieprävalenz bei 76 Patienten mit stark erhöhtem Körperfettkompartiment signifikant vergrößert. Es konnte kein protektiver Effekt bezüglich der Neoplasieprävalenz durch eine chronische NSAR-Einnahme nachgewiesen werden (kein NSAR 22,3%; NSAR 20,6%; p=0,74). Zusammenfassend zeigt die vorliegende Studie, dass in diesem Untersuchungskollektiv allein ein stark erhöhtes Körperfettkompartiment das relatives Risiko für die Entwicklung kolorektaler Adenome steigert, nicht jedoch eine positive Familienanamnese bezüglich kolorektaler Karzinome.
Lizenzen:
  • http://purl.org/coar/access_right/c_abf2
  • info:eu-repo/semantics/openAccess
  • No license
Quellsystem:
E-Dissertationen der UHH

Interne Metadaten
Quelldatensatz
oai:ediss.sub.uni-hamburg.de:ediss/1601