Anhand eines Mixed-Methods Ansatzes untersucht die vorliegende Studie den Einfluss beruflicher Pendelmobilität auf die innerpartnerschaftliche Verteilung der Hausarbeit und Kinderbetreuung. Ein langer Arbeitsweg oder die regelmäßige Abwesenheit über Nacht von zu Hause kann sich auf unterschiedliche Lebensbereiche auswirken. Pendler legen nicht nur häufiger eine geringere Lebenszufriedenheit an den Tag als nicht mobile Personen. Das Pendeln kann sich darüber hinaus negativ auf die Partnerschaft und das Familienleben auswirken. Bekannt ist, dass sich die Auswirkungen der Pendelmobilität nach dem Geschlecht der Pendler unterscheiden. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass ein Großteil der unbezahlten häuslichen Arbeiten heutzutage noch immer dem weiblichen Verantwortungsbereich zugeschrieben werden, stellt sich die Frage, wie im Falle beruflicher Pendelmobilität mit diesen Aufgaben umgegangen wird. Wie arrangieren die Partner die Verteilung der Hausarbeiten und die Betreuung von Kindern, wenn zusätzlich eine Pendelsituation zu bewerkstelligen ist? Übernehmen Frauen weiterhin den „Löwenanteil“ der Hausarbeit und Kinderbetreuung, auch wenn sie berufsbedingt fernpendeln oder regelmäßig über Nacht von zu Hause abwesend sind? Werden Väter in die Rolle des männlichen Ernährers gedrängt? Den theoretischen Rahmen der Untersuchung bildet das Determinantenmodell zur Hausarbeitsverteilung nach Röhler et al. (2000), welches rollen-, austausch und verhandlungstheoretische Überlegungen sowie den Doing Gender Ansatz in einem Mehrebenenmodell verbindet. Darüber hinaus werden der Lebensverlaufsansatz und das Konzept der Alltäglichen Lebensführung als übergeordnete Prozesse in den Theorierahmen integriert.