In Hamburg gibt es zahlreiche Straßen-, Platz- und Gebäudenamen mit kolonialen Bezügen. Diese Urbanonyme sind Teil des komplexen Erbes des Kolonialismus. Seit einigen Jahren geben sie den Anstoß zu erinnerungskulturellen Debatten, bei denen es neben Erinnerungs- auch immer um Identitätspolitik geht. Der Beitrag untersucht derartige (post-)koloniale Benennungsdiskurse, deren Verflechtung mit lokalpatriotischen und kosmopolitischen Bedeutungen sowie die gegenwärtigen erinnerungspolitischen Kontroversen und Umbenennungsdiskurse für die Hansestadt.