Gender in VWL-Lehrbüchern

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Autor/in:
Beteiligte Personen:
  • Fridrich, Christian
  • Hedtke, Reinhold
  • Ötsch, Walter Otto
Verlag/Körperschaft:
Springer VS
Erscheinungsjahr:
2020
Medientyp:
Text
Beschreibung:
  • In diesem Beitrag prüfe ich, ob der Vorwurf eines „fundamental androzentristischen Blicks“ in der Volkswirtschaftslehre noch immer zutreffend ist. Laut Friederike Maier (1993) behandelten frühere Einführungsbücher in die VWL überwiegend geschlechtslose Wirtschaftssubjekte und erwähnten Frauen bestenfalls als besondere Gruppe. Ist diese Diagnose noch aktuell? Basierend auf Theorie und Evidenz der psycho-linguistischen Forschung zur Wirkungsweise geschlechtlicher Sprache und Kontexte auf die wahrgenommene Geschlechter-Repräsentation – und inspiriert durch den so genannten Bechdel-Test auf frauenfeindliche Filme – untersuche ich diese Frage mit einem Gender-Test. Demnach muss eine geschlechtersensible Publikation drei Bedingungen erfüllen: 1) Die Autor*innen erkennen sprachlich an, dass es (mindestens) zwei Geschlechter gibt, 2) sie berücksichtigen relevante Lebenssituationen und thematisieren die Kategorie Geschlecht dort inhaltlich, 3) und zwar nicht nur dadurch, dass sie Geschlechterklischees reproduzieren, indem sie beispielsweise immer Männer als Referenz- und Frauen als Problemgruppe betrachten. Diesen Test habe ich auf die acht populärsten Einführungsbücher in die VWL angewendet. Das Ergebnis meiner Sichtung ist gemischt, sowohl bezüglich der verwendeten Sprache als auch bezüglich des Inhalts. Meine Schlussfolgerung ist, dass traditionelle Geschlechterrollenbilder in vielen ökonomischen Standardwerken zwar nicht mehr aktiv erzeugt, aber doch passiv geduldet werden.
Lizenz:
  • info:eu-repo/semantics/closedAccess
Quellsystem:
Forschungsinformationssystem der UHH

Interne Metadaten
Quelldatensatz
oai:www.edit.fis.uni-hamburg.de:publications/ef539e21-5e34-438f-924a-9efd6399d585