Jochen Krause : Schutz und nachhaltige Nutzung unserer Meere und Küstenregionen

Link:
  • https://lecture2go.uni-hamburg.de/l2go/-/get/v/66828
Autor/in:
Beteiligte Personen:
  • Regionales Rechenzentrum der Universität Hamburg/ MCC/ Lecture2Go
  • Prof. Dr. Corinna Schrum
Verlag/Körperschaft:
Universität Hamburg
Erscheinungsjahr:
2023
Medientyp:
Audiovisuell
Schlagwort:
  • Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN)
Beschreibung:
  • Marine Meeresschutzgebiete ("marine protected areas" – MPAs) dienen der Erhaltung natürlicher mariner Lebensräume und der darin vorkommenden Fauna und Flora. Dazu gehören auch die Natura 2000-Gebiete in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) von Nord- und Ostsee, mit ihren Sandbänken und Riffen, welche als sechs Naturschutzgebiete (NSGs) seit September 2017 unter Schutz stehen. Die Unterschutzstellung bedeutet jedoch nicht automatisch, dass alle Nutzungen in den MPAs ausgeschlossen sind. Neuere Untersuchungen zeigten, dass beispielsweise Fischerei in den meisten europäischen MPAs stattfindet, zum Teil sogar mit höherer Intensität als außerhalb der Schutzgebiete. Die Grundschleppnetzfischerei gilt dabei als eine Fangtechnik, welche besonders gravierende Auswirkungen auf die Sedimente und deren Organismen hat. Der Ausschluss dieser Fischerei aus Teilen der Schutzgebiete in Nord- und Ostsee ist daher beantragt und sollte in Kürze umgesetzt sein. Inwieweit dies zu einer Verbesserung des ökologischen Zustands in den Schutzgebieten, sowie zu einer Regeneration der Sedimente und Lebensgemeinschaften führt, wird aktuell in den DAM-Projekten MGF-Nordsee und MGF-Ostsee wissenschaftlich untersucht. Erste Aufnahmen der gesamten Lebensgemeinschaften, sowie der biogeochemischen Sedimentfunktionen in den Sand- und Schlickflächen zeigten, dass fast alle Organismengruppen, von Bakterien bis zu den Fischen, sowie chemisch-physikalische Sedimentparameter, keine signifikanten Unterschiede innerhalb und außerhalb der Schutzgebiete aufwiesen. Es wird daher vermutet, dass die aktuellen Auswirkungen der Grundschleppnetzfischerei dafür verantwortlich sind, dass sich die biologische Vielfalt und die Sedimentfunktionen derzeit nicht zwischen Schutz- und Referenzgebieten unterscheiden. Es wird spannend sein, zu beobachten, wie sich diese Ökosysteme mit ihren Lebensgemeinschaften nach dem Ausschluss der Fischerei entwickeln werden. Der Vortrag wird die deutschen Schutzgebiete in Nord- und Ostsee mit ihren jeweiligen Besonderheiten und Lebensgemeinschaften vorstellen, und einen Überblick geben, mit welchen biologischen, geochemischen und physikalischen Methoden der Zustand der Gebiete, sowie die aktuellen Einwirkungen der Grundschleppnetzfischerei erfasst werden.
Beziehungen:
URL https://lecture2go.uni-hamburg.de/l2go/-/get/l/7341
Lizenz:
  • UHH-L2G
Quellsystem:
Lecture2Go UHH

Interne Metadaten
Quelldatensatz
oai:lecture2go.uni-hamburg.de:66828