Sabine Maasen erkennt in Forderungen der Wissenschaftspolitik nach mehr Transdisziplinarität eine Tendenz zur „Transdisziplinierung“ der Wissenschaft. Im Sinne einer gesteigerten Leistungserwartung soll Wissenschaft Wünsche nach Innovation durch Wissen und Legitimation des Wissens durch Partizipation erfüllen: Große Erwartungen, die sich aus ihrer Sicht noch wenig in den tatsächlichen Verhältnissen (Förderstrukturen, Reputationssystemen, Verantwortungsverteilung) widerspiegeln. Glanz und Elend der Forschung sieht sie weiterhin ungleich verteilt, in einem Wissenschaftssystem, das einer „exzellenten Forschung“ in der Regel keine transdisziplinäre Ausrichtung zumutet.