Wir berechnen einen neuartigen internationalen Maßstab für pharmazeutische Innovationskraft, indem wir uns auf die weltweiten medizinischen Durchbrüche und die dort zitierten Patente konzentrieren. Diese Berechnungsweise ist (über den Bereich der Lebenswissenschaften hinaus) bedeutsam, weil sie Forschungsleistungen nicht an Inputs wie Forschungsgeldern oder an monetär nicht bewerteten Outputs wie Patentanmeldungen und wissenschaftlichen Veröffentlichungen, sondern ausschließlich an verwerteten Patenten misst. Nach unseren Berechnungen sind Unternehmen der USA in den Jahren 2010 bis 2019 für mehr als die Hälfte (55%) der weltweiten medizinischen Durchbrüche verantwortlich, Institutionen aus Deutschland erreichen einen Anteil von rd. 9%. Bei den Ankerpatenten, die diesen Durchbrüchen zugrunde liegen, ist die Dominanz der USA mit 62% sogar noch größer – aus Deutschland kommen nur 7% der Ankerpatente. US-Universitäten halten 3,8% aller Ankerpatente – deutsche Universitäten kein einziges. Diese Schwäche der deutschen Universitäten kann durch die deutschen außeruniversitären öffentlichen Forschungsinstitute wie die Max-Planck-Gesellschaft nicht ausgeglichen werden.