Im Beitrag werden Auswirkungen von sprachlichen Modellierungen in Schreibaufgaben vorgestellt. Die Schreibaufgaben bestehen dabei immer aus einem Schreibauftrag und einem Lesetext, den man für die Bearbeitung nutzen soll. Die Modellierungen der Schreibaufgaben basieren auf einer systematischen Variation des Sprachmaterials der Lesetexte entlang der Achsen Frequenz, Varianz und Komplexität. Bei quantitativen Analysen der 926 Texte von Mittelstufenschülerinnen und -schülern zeigen sich keine Effekte, wohl aber Anzeichen eines Nutzens der textuellen Vereinfachung für sprachstrukturschwache Schreibende. Eine qualitative Auswertung von Zitationen und Paraphrasen zeigt, dass die Schülerinnen und Schüler die Lesetexte zur Entwicklung der eigenen Produkte je nach Sprachniveau unterschiedlich nutzen. Vor allem im mittleren Sprachniveau werden Spuren der Ausgangstexte erkennbar. Diese sollten auch in noch nicht passgenauen Formen für das Lernen nutzbar gemacht werden.