Ausgehend von einer Einordnung von Groupware in den Nutzungskontext, der durch Benutzer, Aufgaben, Organisationsstruktur und sonstige Technik bestimmt ist, wird der Frage nachgegangen, inwieweit Anpassungen von Groupware notwendig sind und durch wen sie erfolgen sollten. Die Notwendigkeit der Anpassungen ergibt sich direkt aus der Dynamik des Kontextes und der Unmöglichkeit einer vorausschauenden vollständigen Modellierung. Es wird argumentiert, daß Anpassungen teilweise durch die Groupware-Benutzer selbst vorgenommen werden sollten, um ihr Erfahrungswissen einzubeziehen und ihre Arbeit ganzheitlicher und damit menschengerechter zu gestalten. Anpassung wird als Teil eines zyklischen Gestaltungsprozesses eingeordnet, der wiederholt Phasen der Nutzung, Analyse, Bewertung und Konstruktion/Anpassung durchläuft und dabei unterschiedliche Reichweite haben kann (Individualisierung, Gruppenanpassung, (Re-) Organisation, (Re-) Design und Erweiterung in Zusammenarbeit mit Spezialisten). Die dargestellte Sichtweise schlägt sich in einer Perspektive für die Entwicklung von Groupware als ``flexibel anpaßbarem Werkstätten-Verbund mit gemeinsamen Ressourcen und Austauschwegen'' nieder. Formen und Techniken der Groupware-Anpassung werden diskutiert und an Beispielen verdeutlicht, Konsequenzen für die Entwickler-Rolle kurz thematisiert.