A cross-sectional survey study on the nutrition patterns of patients with peripheral artery disease in Germany,Ernährungsverhalten von PatientInnen mit symptomatischer peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) in Deutschland
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
Erscheinungsjahr:
2022
Medientyp:
Text
Schlagworte:
peripheral artery disease
meriteranean diet score
nutrition
intermittent claudication
lifestyle advice
rutherford classification
610: Medizin
44.21: Ernährung
ddc:610:
Beschreibung:
Ziel der Arbeit: Obwohl es als belegt gilt, dass Ernährung einen wichtigen Einfluss auf den Fortschritt von atherosklerotischen Erkrankungen hat, existieren bisher keine entsprechenden Empfehlungen für PatientInnen mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK). Eine sogenannte mediterrane Ernährung bzw. Mittelmeerdiät, basierend auf der täglichen Aufnahme von Obst und Gemüse mit hohem Ballaststoffgehalt, pflanzlichen Ölen, ungesalzenen Nüssen sowie Fischkonsum mehrmals wöchentlich kann hierbei protektive Wirkungen erzielen. Die vorliegende Querschnittsbefragung zielte darauf ab, Ernährungsmuster von symptomatischen pAVK-PatientInnen zu erfassen und diese mit allgemein geltenden (mediterranen) Diätempfehlungen in Relation zu setzen. Zudem sollte eine Aussage über die Durchführung und den potentiellen Effekt einer Aufklärung dieser PatientInnen zum Thema Ernährung im klinischen Alltag getroffen werden. Material und Methoden: Alle PatientInnen mit symptomatischer pAVK, die zwischen dem 1. Mai 2018 und dem 31. Dezember 2021 in der Abteilung für Gefäßmedizin des Universitären Herz- und Gefäßzentrums, Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf revaskularisiert wurden, wurden gebeten, einen Fragebogen zur Nahrungsaufnahme auszufüllen. Hierbei wurden 15 Lebensmittelgruppen mit Hilfe einer 8-Punkte-Häufigkeitsskala (von nie bis dreimal täglich) abgefragt. Für 11 Gruppen wurde anhand der Antworten ein angepasster Mittelmeerdiät-Score berechnet. Die deskriptiven Ergebnisse wurden nach Geschlecht und Krankheitsstadium (Schaufensterkrankheit vs. chronische, die Gliedmaßen bedrohende Ischämie) stratifiziert. Ergebnisse: Insgesamt wurden 319 PatientInnen (31,7 % weiblich, durchschnittliches Alter von 69,4 Jahren) eingeschlossen. Davon gaben 71,8 % an, dass sie in Anbetracht ihrer pAVK-Erkrankung noch nie Ernährungsinformationen erhalten hätten. Die mittlere Punktzahl der angepassten Mittelmeerdiät betrug 2,7 Punkte (von maximal 11), wobei die meisten PatientInnen die empfohlenen Portionen pro Woche für Obst (1,6 %), Gemüse (1,0 %) und ungesalzene Nüsse (12,2 %) nicht erreichten. Die Aufnahme von Getreide war ausreichend (43,3 %). Im Vergleich zu Männern konsumierten Frauen mehr Obst und weniger Fleisch. Schlussfolgerung: Trotz allgemein gültiger Aussage über den positiven Einfluss einer gesunden Ernährung auf das Fortschreiten von atherosklerotischen Erkrankungen, weist die vorliegende Befragung eine unzureichende PatientInnenaufklärung sowie Einhaltung einer mediterranen Ernährungsweise in diesem PatientInnenkollektiv auf. Ernährungsmuster sollten in zukünftigen pAVK-Studien stärker fokussiert werden, um spezifische Empfehlungen und Ernährungsprogramme sowie eine routinierte PatientInnenaufklärung in der klinischen Praxis zu etablieren.