Normality in flux:employees between extended availability and digital connectivity , Normalität in Bewegung:Beschäftigte zwischen erweiterter Erreichbarkeit und digitaler Konnektivität

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Erscheinungsjahr:
2019
Medientyp:
Text
Beschreibung:
  • In this text, initially variations of digital boundary blurring between work and life domains are differentiated. The term digital connectivity emphasizes that these boundary blurrings are not only due to external demands but also to the employees’ actions themselves who access data in order to fulfill job tasks from outside the office. This is discussed against the backdrop of former strict demarcations between domains and their contradictory implications: on one hand they conceded protective spaces for employees, on the other hand they were organized at the cost of women’s autonomy. Our empirical study shows that the use of digital connectivity varies both with the necessity of physical presence for the concrete job task and with the degree the employees are in charge of family care work. Notwithstanding these differentiations, some employees approve of digital connectivity because they can optimize their personal interests and arrangements and gain short-term relief from everyday work intensity. From interdependencies between this positive attitude and increasing performance demands, a dynamic increase of mutual expectations on workrelated availability arises. Although digital connectivity generally enables new arrangements of wagework and family care work, a new mode of individualization of responsibility for family care work can be observed.
  • In dem Beitrag werden zunächst verschiedene Formen der digitalen Grenzüberschreitung zwischen betrieblicher und privater Lebensdomäne voneinander unterschieden. Der Begriff der digitalen Konnektivität bringt zum Ausdruck, dass es nicht nur um Erreichbarkeit für die Anliegen anderer geht, sondern dass Beschäftigte auch selbsttätig auf berufliche Angelegenheiten digital zugreifen. Dies wird vor dem Hintergrund der widersprüchlichen Bedeutung ehemals fester Grenzziehungen diskutiert, die zwar Schutzräume für Erwerbstätige beinhalteten, aber zugleich auf Kosten der Autonomie von Frauen organisiert waren. In der Empirie wird deutlich, dass die Formen, in denen digitale Konnektivität genutzt wird, erstens davon abhängen, ob die konkrete Tätigkeit betriebliche Präsenz voraussetzt, und zweitens davon, welche Verantwortung für familiäre Sorge die Beschäftigten tragen. Quer zu diesen Unterschieden findet sich bei einem Teil der Beschäftigten Zustimmung zu Konnektivitätspraxen, weil sie hierdurch persönliche Interessen bestmöglich verfolgen können und weil sie hierdurch kurzfristig für die Entlastung ihres betrieblichen Arbeitsalltags sorgen. Wechselwirkungen zwischen dieser Zustimmung und steigenden Leistungsanforderungen sorgen für eine Dynamik, in der gegenseitige Erwartungen an Erreichbarkeit für betriebliche Angelegenheiten steigen. Obschon digitale Konnektivität veränderte Arrangements zwischen Erwerbs- und familiärer Sorgearbeit ermöglicht, wird die Verantwortung für familiäre Sorge zugleich in neuer Form individualisiert.
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  • info:eu-repo/semantics/closedAccess
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Forschungsinformationssystem der UHH

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oai:www.edit.fis.uni-hamburg.de:publications/df92ebbe-8752-48e5-8b84-f7708732b83f