Das Normalisierungsprinzip kann als eines der einflussreichsten Reformkonzepte der Hilfen für behinderte Menschen weltweit bezeichnet werden. Sein Kern besagt, dass benachteiligten Personengruppen die Möglichkeit gegeben werden soll, „ein Leben so normal wie möglich“ zu führen. Damit ist eine doppelte Perspektive auf die Verbesserung objektiver Lebensbedingungen einerseits und subjektive Bedürfnisse andererseits verbunden. Waren die Anfänge noch von einem Selbstverständnis als „Anti-Dogma“ geprägt, erfolgen seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts verschiedene Konzeptualisierungen und Weiterentwicklungen. Diese haben nicht nur die praktischen Reformen, sondern auch die Debatte um Qualität in den Hilfen für Menschen mit Behinderung national und international massiv geprägt.