Qualification of Pre-Service Physical Education Teachersfor Inclusive Phys-ical Education: A Teaching Sequence in Higher Education
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Qualifizierung angehender Sportlehrkräfte für einen inklusiven Sportunterricht:Eine hochschuldidaktische Lehrsequenz
Die Qualifizierung von angehenden Sportlehrkräften für einen inklusiven Sportunterricht stellt eine zentrale Herausforderung für die sportdidaktische Lehre und Forschung dar. Im gegenwärtigen Fachdiskurs zur inklusionsorientierten Sportlehrkräftebildung wird in diesem Zusammenhang der Förderung von sogenannten situationsspezifischen Fähigkeiten Bedeutung beigemessen, denen in aktuellen integrativen Kompetenzmodellierungen eine besondere, vermittelnde Funktion für die Verknüpfung von anforderungsrelevanten Dispositionen mit der unterrichtlichen Performanz zugeschrieben wird (Blömeke et al., 2015). Dennoch steht die Entwicklung von hochschuldidaktischen Lehrformaten, welche auf die Vermittlung von situationsspezifischen Fähigkeiten gerichtet sind, in der Sportdidaktik erst am Anfang. Da sich der Sportunterricht, u.a. durch spezifische Fachräume und Inhalte, die Fokussierung auf Bewegung sowie damit verknüpfte motorische und soziale Prozesse, von anderen Schulfächern unterscheidet, ergeben sich fachspezifische Anforderungen an die situationsspezifischen Fähigkeiten von Sportlehrkräften, die bei der Entwicklung von Lehrformaten berücksichtigt werden müssen. Im vorliegenden Beitrag wird eine Lehrsequenz in der Masterphase der universitären Sportlehrkräftebildung vorgestellt, die in dem vom BMBF geförderten Projekt „Qualifizierung angehender Sportlehrkräfte für einen inklusiven Sportunterricht“ (QiS) entwickelt und evaluiert wurde und auf systematische Vermittlung situationsspezifischer Fähigkeiten für einen inklusiven Sportunterricht abzielt. Diese Lehrsequenz besteht aus einer thematischen Lehrveranstaltung, die im folgenden Praxissemester mit Begleitseminar fortgeführt wird. Im Fokus steht die Bearbeitung typischer Anforderungssituationen eines inklusiven Sportunterrichts in Form von videobasierter Fall- und Portfolioarbeit, um anforderungsbezogen situationsspezifische Fähigkeiten zu fördern und relevante Dispositionen zu vermitteln. In diesem Beitrag werden zunächst die der Lehrsequenz zugrundeliegenden theoretischen Konstrukte der Anspruchsdimensionen eines inklusiven Sportunterrichts erläutert, bevor eine Modellierung der situationsspezifischen Fähigkeiten vorgenommen wird. Es folgen didaktisch-methodische Ausführungen zur Lehrsequenz und zur Evaluation.
Qualifying physical education (PE) teachers for inclusive physical educa-tion poses a central challenge for the teaching and researching in physical education teacher education(PETE). Although a professional discourse on inclusion-oriented PETEhas developed in recent years, and in this context the importance of situation-specific skills is emphasized, the development of concepts aimed at promoting situa-tion-specific skills for inclusive PE is currently still in its initial stage. As PEdiffers from other school subjects, due to specific subject areas and contents, the focus on movement as well as related motor and social processes, there are subject-specific re-quirements for the situation-specific skills of PEteachers, which must be considered when developing teaching formats. This paper presents a teaching sequence in the mas-ter’s program of university PETEthat was developed and evaluated inthe BMBF-funded project “Qualification of Pre-Service Physical Education Teachers for Inclusive Physical Education”and aims to systematically pro-mote situation-specific skills for inclusive PE. This teaching sequence consists of a thematic seminar, whichis continued in the following practical semester with accompanying seminar. It focuses on the pro-cessing of typical situations of an inclusive PE in the form of video-based case and portfolio work in order to promote situation-specific skills and to convey relevant dis-positions. In this paper, the underlying theoretical constructs of the demand dimensions of inclusive PE and the modelling of situation-specific skills are first explained before modelling the situation-specific skills. This is followed bydidactic-methodical expla-nations of the teaching sequence and the evaluation.