In der didaktischen Diskussion zur mathematischen Modellierung existieren verschiedene Ansätze zum Erwerb von Modellierungskompetenzen, die sich unterteilen lassen in eine holistische und eine atomistische Herangehensweise (Blomhøj & Jensen, 2003; Zöttl, 2010). Grundsatz des holistischen Ansatzes ist die Annahme, dass Modellierungskompetenzen vor allem durch die Bearbeitung vollständiger Modellierungsaufgaben erworben werden können, wobei die Komplexität und Schwierigkeit der verwendeten Modellierungsprobleme den Erfahrungen der Lernenden im Umgang mit derartigen Aufgaben entsprechen sollte. Ausgangspunkt des atomistischen Ansatzes ist dagegen die Annahme, dass der Kompetenzerwerb am effektivsten durch die separierte Bearbeitung von Teilprozessen mathematischer Modellierung geschieht, insbesondere bei Lernenden, die über keine oder nur geringe Modellierungskompetenzen verfügen. Im Rahmen des Projektes ERMO sollen die Effektivität des holistischen und des atomistisches Ansatzes in Bezug auf den Erwerb von Modellierungskompetenzen empirisch verglichen werden. Zentrales Ziel des Projektes ist es, Schülerinnen und Schüler zu befähigen, vollständige, komplexe Modellierungsaufgaben selbstständig zu bearbeiten.