Der Beitrag untersucht die Schnittstelle von sozial-ökologischer Politik und Mehrebenen-Governance im Rahmen des Europäischen Grünen Deals (EGD) und konzentriert sich dabei auf Deutschland als Fallbeispiel. Wir beleuchten, wie deutsche Akteure den EGD als Rahmenwerk für sozialpolitische Diskurse nutzen, die darauf abzielen, die sozialen Risiken der grünen Transformation durch integrierte soziale und ökologische Politiken zu adressieren. Im Rahmen der empirischen Analyse von Expert:inneninterviews unter Anwendung des „usages of Europe“-Ansatzes zeigt sich, dass der EGD mehr als flexibles Rahmenwerk für ideologische Auseinandersetzungen denn als präskriptive Richtlinie dient, wobei divergierende politische Ideologien und wirtschaftliche Prioritäten eine Rolle spielen. Die Ergebnisse verdeutlichen eine geringe Politisierung, wobei sich die Debatten stärker auf die Wahl der Instrumente konzentrieren als auf die Politiken selbst oder die Notwendigkeit, diese auf nationaler Ebene zu übernehmen. Die Studie unterstreicht das nuancierte Zusammenspiel zwischen europäischen Initiativen und nationalen Politikdebatten und trägt zu einem tieferen Verständnis der komplexen Governance-Paradigmen bei, die die ökosozialen Transformationen im Zeitalter des EGD prägen.
This paper examines the intersection of eco-social policies and multilevel governance within the framework of the European Green Deal (EGD), focusing on Germany as a case study. We explore how German stakeholders employ the EGD as a framing tool for socio-political discourses aimed at addressing the social risks of the green transition by promoting (or not promoting) integrated social and ecological policies. Applying the ‘usages of Europe’ framework, our empirical analysis of expert interviews reveals that the EGD serves more as a flexible framework for ideological contestation rather than a set of prescriptive guidelines, reflecting diverging political ideologies and economic priorities. The findings highlight minimal conflictual politicization, with debates centering more on the choice of instruments rather than on eco-social policies themselves or the necessity to adopt them at the domestic level. The study underscores the nuanced interplay between European initiatives and national policy debates, contributing to a deeper understanding of the complex governance paradigms that shape eco-social transformations in the age of the EGD.