Beiträge zum türkischen Erziehungswesen in Lehrerzeitungen des Wilhelminischen Kaiserreichs. Die Offline-Bestände der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF), Berlin und der Martha-Muchow-Bibliothek (MMB), Hamburg
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- Autor/in:
- Verlag/Körperschaft:
- Universität Hamburg
- Erscheinungsjahr:
- 2023
- Medientyp:
- Datensatz
- Schlagworte:
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- Forschungsdatensicherung
- deutsch-türkische Bildungsbeziehungen
- Pädagogik
- deutsches Kaiserreich
- Semikolonialismus
- Imperialismus
- Türkei
- türkisches Schulwesen
- Orientalismus
- Auslandsschulwesen
- Orient
- Konstantinopel
- deutscher Sprachunterricht in der Türkei
- Reformpläne
- Osmanisches Reich
- Bagdadbahn
- Jungtürken
- Beschreibung:
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Das heutige Nicht-Wissen um die deutsch-türkischen Beziehungen vor dem Gastarbeiteranwerbeabkommen von 1961 steht in erstaunlichem Gegensatz zu der Aufmerksamkeit, die dem Osmanischen Reich von deutscher Seite vor und während des Ersten Weltkriegs entgegengebracht wurde. Das Material besteht aus einer Liste von bisher unbekannten historischen Quellen zum Erziehungswesen des spätosmanischen Reichs, die zeigen, wie deutsche Pädagogik und Lehrerschaft im Wilhelminischen Kaiserreich (1888–1918) zur Ausgestaltung eines deutsch-türkischen Bildungsraumes beitrugen. (Vgl. dazu Julika Böttcher, Der deutsch-türkische Bildungsraum im Wilhelminischen Kaiserreich — Akteure, Netzwerke, Diskurse. Bad Heilbrunn: Klinkhardt 2023, https://www.klinkhardt.de/newsite/media/20230207_Boettcher_J_deutsch-tuerkische_Bildungsraum.pdf)
Die Liste enthält die bibliographischen Angaben von mehr als 400 thematisch einschlägigen, nicht digital verfügbaren Zeitungsartikeln aus 87 verschiedenen Periodika aus den Beständen der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF), Berlin, sowie der Martha-Muchow-Bibliothek (MMB) der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg (UHH). Erhoben und zusammengestellt wurde sie von Julika Böttcher im Rahmen der Forschung zu ihrer Dissertation (UHH 2021).
Die Bibliographie verweist auf Artikel aus pädagogischen Zeitschriften sowie aus Zeitungen mit Ausrichtung auf pädagogische Themen – aus Medien der Selbstvergewisserung und Verständigung des entstehenden Berufszweigs der praktischen Pädagogen, der deutschen Lehrerschaft, die sich verstärkt seit der Mitte des 19. Jahrhunderts in Vereinen zusammenzuschließen begann.
Zur durchgesehenen pädagogischen Presse gehören sowohl Fachzeitschriften als auch Lehrerzeitungen mit standes- und berufspolitischer Ausrichtung. Die Fachzeitschriften erhoben einen wissenschaftlichen Anspruch, erschienen monatlich oder einmal im Quartal und flankierten die Etablierung der deutschen Pädagogik als akademisches Fach. Die Lehrerzeitungen waren durch Aktualität des Inhalts, die enge Beziehung zum Vereinswesen, ein- bis zweiwöchentliches Erscheinen und die Nähe zur politischen Tagespresse gekennzeichnet. Obgleich thematisch auf die spezifischen Erwartungen von Schule und Lehrerstand zugeschnitten, beteiligten sich als Autoren auch Schulaufsichtsbeamte, Lehrerbildner, Theologen und andere Fachvertreter.
Berücksichtig wurden alle deutschsprachigen Periodika, die in dem von Otto Buchheit herausgegebenen „Gesamtverzeichnis der deutschsprachigen pädagogischen Presse 1871-1914“ (in: ders., Die pädagogische Tagespresse in Deutschland, 1939) gelistet sind, wenn sie unter Berücksichtigung von Vorgänger- und Nachfolgeorganen zwischen 1888 und 1918 mindestens fünf Jahre lang im Deutschen Reich veröffentlicht wurden.
Ihre Jahresinhaltsverzeichnisse wurden nach Beiträgen mit den Schlagwörtern „Türkei“, „Türk*“, „türkisch*“, „Konstantinopel“, „Bagdad-Bahn“ und „Orient“ durchsucht. Rezensionen und Buchankündigungen wurden nur in Ausnahmefällen berücksichtigt.
Einbezogen wurden dagegen kleinere Beiträge aus Rubriken wie „Mitteilungen“ oder „Rundschau“, die meist nicht mit spezifizierten Teilüberschriften im Inhaltsverzeichnis auftauchen, weil gerade sie einen Eindruck davon vermitteln, wie präsent ein Thema im Diskurs war: Denn kurze Mitteilungen versprechen für den Leser nur dann einen Erkenntnisgewinn, wenn er sie in einen größeren Kontext einordnen, mit seinem Vorwissen und weiterem bereits diskutierten Geschehen verknüpfen kann.
Nicht berücksichtigt wurden amtliche Mitteilungsblätter, pädagogische Bibliographien, Anzeigeblätter sowie Periodika zu den Themen „Schulverwaltung“, „Schulhygiene“, „Pädagogische Psychologie“, „Lehrmittelwesen“, „Eltern und Schule“ sowie „Kleinkinderpflege“, weil sie keine relevanten Beiträge zum untersuchten Diskurs erwarten ließen. Auch fachdidaktische Zeitschriften wurden ausgeschlossen, weil nicht die Rekonstruktion des Türken- und Türkeidiskurses in der performativen Praxis des Unterrichts an deutschen Schulen interessierte.
- Lizenzen:
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- https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/legalcode
- info:eu-repo/semantics/openAccess
- Quellsystem:
- Forschungsdatenrepositorium der UHH
Interne Metadaten
- Quelldatensatz
- oai:fdr.uni-hamburg.de:11775