Das Ziel dieser Studie ist die Rekonstruktion der Perspektiven von Physiklehramtsstudierenden auf sprachsensiblen Physikunterricht sowie Sprachbildung im Physikunterricht. Physiklehramtsstudierende, die im Fokus der Studie stehen, bringen durch ihre Fachzugehörigkeit bestimmte Sichtweisen und Vorstellungen in ihr Studium bereits mit. Diese entwickeln sich in der eigenen Schulzeit und werden durch Sozialisationsprozesse im Rahmen der Lehrerausbildung weiter geprägt (vgl. Wischmann & Dietrich 2014). Die Gesamtheit solcher fachspezifischen Vorstellungen wird mit dem Begriff Fachkultur verknüpft. Schulische Fachkulturen gelten als „fachspezifische Sinnsysteme, deren Wissensordnungen als handlungsleitend wirken“ (Lüders 2007). Speziell für die Fachkultur Physik wurden in Arbeiten von Willems (2007), Lüders (2007), Schenk (2007) oder Mrochen & Höttecke (2012) einige fachkulturspezifische Perspektiven genannt, unter denen der Exklusivität des Faches und besonderen Voraussetzungen, welche das Fach erfordert, eine besondere Bedeutung zugeschrieben wird. Zu den Voraussetzungen gehört auch die Kompetenz mit der im Physikunterricht gebrauchten Sprache umgehen zu können. Die Sprache im Physikunterricht zusammen mit dem im Unterricht vermittelten Bild von Physik hat laut Schenk (2007) einen starken Einfluss auf das Verstehen von Physik (vgl. Schenk 2007). An dieser Stelle wird die Frage zu Perspektive von Physiklehramtsstudierenden auf Sprache im Physikunterricht gestellt, der in der hier vorgestellten Arbeit nachgegangen wird.