Bedeutung des NO-Synthase-Inhibitors asymmetrisches Dimethylarginin als prädiktiver Marker für das perioperative kardiovaskuläre Risiko
,
Elevated plasma levels of the endogenous nitric oxide synthase inhibitor asymmetric dimethylarginine (ADMA) predict adverse events in patients undergoing noncardiac surgery
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
Erscheinungsjahr:
2006
Medientyp:
Text
Schlagworte:
ADMA
NO-Synthase-Inhibitor
ASA-Klassifikation
Präoperative Risikoabschätzung
Kardiovaskuläres Risiko
Revised Cardiac Risk Index
610 Medizin, Gesundheit
44.38 Pharmakologie
Arginin
Stickstoffmonoxid
HPLC
Endothel
Dimethylargininase
ddc:610
Arginin
Stickstoffmonoxid
HPLC
Endothel
Dimethylargininase
Beschreibung:
Im Serum von Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen oder Niereninsuffizienz finden sich erhöhte Konzentrationen des endogenen Stickstoffmonoxid-Synthase-Inhibitors asymmetrisches Dimethylarginin (ADMA). Diese erhöhten ADMA-Konzentrationen sind mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse assoziiert. Ziel der Studie war es zu untersuchen, welche Bedeutung eine erhöhte ADMA-Konzentration im Serum als ein prospektiver Risikomarker für ungünstige Ereignisse bei Patienten haben kann, die sich einer nicht kardialen Operation unterziehen. Die ADMA-Konzentration wurde bei 402 Patienten im Serum ermittelt, die für eine nicht kardiale Operation vorgesehen waren (65 % mit einem hohen OP-spezifischen Risko). Bei allen Patienten wurden daraufhin 30 Tage lang die postoperativen Ereignisse für einen vordefinierten primären kombinierten Endpunkt ermittelt (Todesfall, Myokardinfarkt oder akutes Koronarsyndrom, dekompensierte Herzinsuffizienz, schwere Arrhythmie, symptomatische Thrombose oder Embolie). Die Patienten wurden je nach ihren ADMA-Konzentrationen in Tertile eingeteilt: niedrig < 0,73 µmol/l, mittel 0,73-0,86 µmol/l und hoch > 0,86 µmol/l. Der vordefinierte primäre kombinierte Endpunkt trat bei 20 von 134 Patienten (14,9 %) im hohen ADMA-Tertil auf, im Vergleich zu 11 von 133 Patienten (8,3 %) im mittleren und 5 von 135 Patienten (3,7 %) im niedrigen ADMA-Tertil (ereignisfreie Überlebensrate log rank p = 0,005). In mehreren multivariaten Cox-Regressionsmodellen wurde ADMA als unabhängiger Risikomarker für unerwünschte kardiovaskuläre Ereignisse in der perioperativen Phase identifiziert. Unabhängig von der potenziellen Rolle der Pathophysiologie der verschiedenen ungünstigen Ereignisse könnte ADMA einen beträchtlichen klinischen Nutzen haben, da es eine bessere perioperative Risikostratifizierung der Patienten erlaubt, die sich einer nicht kardialen Operation unterziehen. Ob zusätzliche Informationen, die bei der ADMA-Bestimmung gewonnen werden, auch zu verbesserten prä- und perioperativen Ergebnissen führen, bleibt weiteren Untersuchungen vorbehalten.