Der Beitrag setzt sich kritisch mit dem Boom von behavioristischen Stufenmodellen auseinander. Mit Blick auf die Geschichte der Heimerziehung und die sozialpolitische Transformation zum aktivierenden Staat wird argumentiert, dass diese repressiven Praktiken und Konzepte semantisch und konzeptionell als Ausdruck der Rationalität des aktivierenden Sozialstaats verstanden werden können. Zugleich lassen sich in ihrer Rationalität historische Kontinuitäten bis hin zu früh-kapitalistischen, auf Besserung durch Disziplinierung ausgerichteten Einrichtungen feststellen, weshalb von einer Re-Interpretation von Erziehung gesprochen werden kann, die einer reflexiven und subjektorientierten Sozialen Arbeit grundlegend entgegensteht.