Unterstützungsbedürfnisse der Angehörigen von Krebspatienten in der stationären spezialisierten Palliativversorgung

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Autor/in:
Beteiligte Person:
  • Oechsle, Karin
Verlag/Körperschaft:
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
Erscheinungsjahr:
2020
Medientyp:
Text
Schlagworte:
  • Palliativmedizin
  • Angehörige
  • SSPV
  • Unterstützungsbedürfnisse
  • 610: Medizin
  • 44.99: Medizin: Sonstiges
  • ddc:610:
Beschreibung:
  • Angehörige von Krebspatienten in der Palliativsituation weisen häufig zahlreiche Unterstützungsbedürfnisse auf. Die vorliegende Arbeit zielte darauf ab, die Intensität und Erfüllung dieser Unterstützungsbedürfnisse zu Beginn der SSPV zu erheben. Ferner wurde untersucht, ob und inwiefern Unterstützungsangebote bis zum Beginn der SSPV bereits wahrgenommen wurden. Die Studie ist durch folgende Eckdaten charakterisiert: n = 232 Angehörige; 62,2 % der Studienteilnehmer waren 60 Jahre alt, oder jünger und 62,1 % der Angehörigen standen mit den Patienten in einem partnerschaftlichen Verhältnis. Die Auswertungen ergaben, dass durchschnittlich 16,9 der FIN20-Unterstützungsbedürfnisse von den Angehörigen als relevant („sehr wichtig“ oder „extrem wichtig“) eingeschätzt wurden, wobei gerade einmal 12,2 als erfüllt angesehen wurden. Wir fragten nach weiteren 7 Unterstützungsbedürfnisse, die einen psychosozialen Schwerpunkt gemein haben. In den Analysen warteten diese neu konzipierten Bedürfnisse mit einer niedrigen Relevanzbeimessung und einer geringen Erfüllungsrate auf. Des Weiteren zeigen die Ergebnisse, dass vor allem die patientenbezogenen Unterstützungsbedürfnisse von den Angehörigen große Beachtung erfuhren, während den eignen Bedürfnissen weniger Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Darüber hinaus zeigen die Erhebungen, dass ein höheres Alter, eine Partnerschaft, ein niedriger Schulabschluss, die erfolgte Pflege der Patienten und eine hohe psychische und körperliche Belastung der Angehörigen wichtige Prädiktoren für eine hohe Anzahl an Unterstützungsbedürfnisse repräsentieren. Diese Erkenntnisse sollten in Zukunft eine bessere und differenzierte Identifizierung von Angehörigen mit ausgeprägten Unterstützungsbedürfnissen ermöglichen, was grundlegend für eine bedarfsgerechte und effiziente Unterstützung ist. Interessanterweise wurde besonders die Erfüllungsrate der Bedürfnisse vom Beziehungsverhältnis und der sozialen Beziehung und Unterstützung beeinflusst. Die sozialen Unterstützungsmaßnahmen sollten daher fokussiert in das palliativmedizinische Behandlungskonzept eingeflochten werden. Psychosoziale Unterstützungsbedürfnisse wurden in unserer Erhebung durch die Angehörigen als weniger wichtig charakterisiert und wiesen gleichzeitig eine geringe Erfüllungsrate auf. Bei dieser Beobachtung spielt sicherlich die geringe Akzeptanz, aber auch die Unkenntnis, eine wichtige Rolle. In Zukunft sollte eine aufklärende und vermittelnde Haltung in der palliativmedizinischen Behandlung Eingang finden, um diesem Zustand entgegen wirken zu können.
  • Relatives of cancer patients with palliative care often have numerous support needs. The present work aimed to determine the intensity and fulfillment of these support needs at the beginning of the SSPV. Furthermore, it was examined whether and to what extent support offers had already been taken up by the beginning of the SSPV. The study is characterized by the following key data: n = 232 relatives; 62.2 % of the study participants were 60 years old or younger and 62.1 % of the relatives were in partnership with the patients. The analyses showed that an average of 16.9 of the FIN20 support needs were considered relevant ("very important" or "extremely important") by the relatives, however just 12.2 were being considered fulfilled. We asked about another 7 support needs, which have a psychosocial focus in common. In the analyzes, these newly conceived needs showed a low relevance and fulfillment rating. Furthermore, the results showed that the patient-related support needs in particular were given great attention by the relatives, while less attention was paid to their own needs. In addition, the surveys revealed that older age, a partnership, a lower level of schooling, undertaken patient care and high psychological and physical strain on relatives represent important predictors of a high number of support needs. These insights should enable a better and differentiated identification of relatives with pronounced support needs, to efficiently support them at early stage. Interestingly, the fulfillment rate of needs was especially influenced by the social relationship and social support. The social support approaches should therefore be integrated into the palliative medical treatment concept. In our survey, psychosocial support needs were characterized by the relatives as being less important and at the same time they showed a low fulfillment rate. The low acceptance, but also the lack of knowledge, certainly plays an important role in this observation. In the future, an enlightening and mediating attitude should be included in palliative care in order to counteract this condition.
Lizenzen:
  • http://purl.org/coar/access_right/c_abf2
  • info:eu-repo/semantics/openAccess
  • No license
Quellsystem:
E-Dissertationen der UHH

Interne Metadaten
Quelldatensatz
oai:ediss.sub.uni-hamburg.de:ediss/8762