Große Angst vor der Geburt bei schwangeren Frauen in Deutschland : Erfahrungen und Orientierungen in Bezug auf die Schwangerenbetreuung und die Geburtsvorbereitung - eine rekonstruktive Studie,Severe fear of childbirth of pregnant women in Germany : experiences and collective frames of orientation regarding antenatal care and birth preparation – a reconstructive study

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Autor/in:
Verlag/Körperschaft:
Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e.V.
Erscheinungsjahr:
2019
Medientyp:
Text
Schlagworte:
  • Angst vor der Geburt
  • Hebamme
  • Versorgungswünsche
  • Schwangerschaft
  • klinische Geburtshilfe
  • fear of childbirth
  • midwife
  • patient preferences
  • pregnancy
  • clinical maternity care
  • 610: Medizin
  • ddc:610
Beschreibung:
  • Hintergrund: Da Schwangere mit großer Angst vor der Geburt (gAvG)/Tokophobie eine vulnerable Gruppe sind, wird Wissen benötigt, wie ihre gesundheitliche Versorgung ein positives Schwangerschafts- und Geburtserlebnis ermöglichen kann. Diese Studie exploriert, wie sich Angst vor der Geburt entwickelt und welche Erlebnisse und Erfahrungen in sozialen Interaktionen für schwangere Frauen mit gAvG bedeutungsvoll sind im Hinblick auf ihre Angst. Methodik: Zwölf Schwangere mit gAvG nahmen an problem-zentrierten Interviews teil. Die rekonstruktive Analyse erfolgte mit der Dokumentarischen Methode nach Bohnsack mit dem Ziel, kollektive Orientierungsmuster (sinngenetische Typenbildung des Habitus) herauszuarbeiten. Ergebnisse: Schwangere mit gAvG sehen weder im privaten noch im professionellen Umfeld ausreichend Gelegenheit für bestärkende Gespräche über die Geburt. Berichte von Notfällen und Komplikationen empfinden sie als sehr belastend. Sie wünschen sich eine Hebamme mit der Kompetenz, mit ihrer Angst umzugehen, Informationen über die Geburt konstruktiv zu vermitteln und die Geburtsvorbereitung und -betreuung unterstützend und bestärkend zu gestalten. Schlussfolgerung: Hebammen benötigen spezielle Kenntnisse, um die Betreuung von Schwangeren mit gAvG didaktisch zielführend zu gestalten. Um gAvG frühzeitig zu erkennen, wird ein deutschsprachiges validiertes Assessmentinstrument benötigt. In zukünftiger Forschung könnte der Kenntnisstand durch eine soziogenetische Typenbildung von Schwangeren mit gAvG erweitert werden.
  • Background: Pregnant women with severe fear of childbirth (FOC)/tocophobia are a vulnerable group, knowledge is therefore required as to how maternity care can support a positive pregnancy and birth experience. This study explores the development of FOC and which experiences and social interactions are significant in this regard. Methods: Twelve pregnant women with FOC took part in problem-centred interviews. The reconstructive analysis, conducted according to Bohnsack’s Documentary Method, aimed at reconstructing collective frames of orientation (genesis of habitus). Results: Pregnant women with FOC lack the opportunity to talk about labour and birth in an affirming way in either the private or professional setting. They are upset by reports of obstetrical emergencies and complications. They wish for a midwife who is competent in dealing with their fear, who provides helpful information about labour and birth as well as supportive care during labour. Conclusion: Midwives need specific knowledge to provide didactically effective care for pregnant women with FOC. A valid German assessment tool is needed to identify FOC early in pregnancy. An analysis focusing on socio-genesis could be an appropriate future research topic to deepen the current knowledge base.
Lizenz:
  • https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Quellsystem:
ReposIt

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