In meinem Beitrag unternehme ich eine dekoloniale Analyse der Sprachräume und Kartografien, die in den ersten Unterrichtseinheiten für die Vermittlung der Fremdsprache Französisch im Schulunterricht angewendet werden. Dadurch wird der pädagogische Lernzugang zur Differenz in der Sprache umgedeutet. Erstens schlage ich vor, den hermeneutischen Zugang des ‚Entdeckens‘ – ein Begriff, der in der pädagogischen Fremdsprachenvermittlung sowie im Bereich des Globalen Lernens unreflektierte Anwendung erfährt – durch die respektvollere und kolonialkritische Formulierung der ‚Differenzbegegnung‘ zu ersetzen. Zweitens unternehme ich eine Dekonstruktion des ‚Fremden‘ in der Sprache, indem die illustrierte geographische und kulturelle Distanz zwischen der Herkunftssprache Französisch und der Schulsprache Deutsch hinterfragt wird. Anschließend werden die traditionellen Geografien und dominanten kulturellen Topografien durch dekoloniale Kartografierungsprozesse umgeschrieben.