Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
Erscheinungsjahr:
2005
Medientyp:
Text
Schlagworte:
610 Medizin, Gesundheit
44.95 Augenheilkunde
Mycophenolatmofetil
Immunsuppression
Rheumatoide Arthritis
Ulcus
Hornhautgeschwür
Hornhauttransplantation
Hornhaut
ddc:610
Mycophenolatmofetil
Immunsuppression
Rheumatoide Arthritis
Ulcus
Hornhautgeschwür
Hornhauttransplantation
Hornhaut
Beschreibung:
Diese retrospektive Studie wurde mit dem Ziel durchgeführt, den Einfluss verschiedener systemischer Immunsuppressiva – insbesondere von Mycophenolat Mofetil – auf den Krankheitsverlauf beim rheumatischen Hornhautulcus zu untersuchen. Das rheumatische Hornhautulcus hat eine nicht infektiöse Ursache. Die Ätiologie der Grundkrankheit und der dadurch verursachten Keratitis ist ungeklärt – immunpathologische Prozesse, endokrine und metabolische Faktoren werden diskutiert. Hierbei kommt es zu einem chronisch verlaufenden Verlust des Hornhautstromas mit Ausdünnung der Hornhaut im Randbereich und in der Folge zu einem tiefen Geschwür, das im Endstadium perforiert. Dieser Prozess verläuft schleichend und ist mit wenig Schmerzen und auch wenig Entzündungszeichen verbunden. Auch nach notfallmäßig durchgeführten Operationen sind Wundheilungsstörungen und Rezidive sehr häufig. In diversen Studien hat sich gezeigt, dass der systemischen Immunsuppression – insbesondere nach operativen Eingriffen – eine besondere Bedeutung zukommt, wenn es darum geht, die Prognose des betroffenen Auges günstig zu beeinflussen. Unterschiedliche systemische Immunsuppressiva wie z. B. Cyclophosphamid, Cyclosporin A, Methotrexat, FK506 und neuerlich Mycophenolat Mofetil haben in diesem Zusammenhang ihre Effektivität unter Beweis gestellt. Die relativ häufig auftretenden zum Teil schweren Nebenwirkungen dieser Medikamente erfordern oft einen Abbruch bzw. eine Umstellung der Therapie, daher spielt das Nebenwirkungsprofil in der Wahl des zur Behandlung eingesetzten Immunsuppressivums eine wichtige Rolle. Mycophenolat Mofetil hat bei guter immunsupprimierender Wirkung eine deutlich geringere Nebenwirkungsrate als andere systemische Immunsuppressiva. Auch in dieser Studie gab es, sowohl in Hinblick auf die Häufigkeit durchgeführter Operationen, als auch in Hinblick auf die Häufigkeit und Dauer stationärer Aufenthalte, sowie bezüglich des Visus und Epithelbefundes der untersuchten Augen keinen deutlichen Unterschied zwischen der Gruppe der Patienten, die mit Mycophenolat Mofetil und der Gruppe der Patienten, die überwiegend mit anderen systemischen Immunsuppressiva behandelt wurden.