Die Herausgabe der gesammelten Werke von Carl Friedrich Gauß (1777–1855) dauerte siebzig Jahre, von 1863 bis 1933. Sie stand von Beginn an unter der Obhut der Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. Die Edition lag zunächst in den Händen von Ernst Julius Schering (1833–1897) und dann von Felix Klein (1849–1925). Die Mitarbeiter Kleins vollendeten schließlich die noch ausstehenden Bände. Die zwölfbändige Werkausgabe, deren Entstehungsgeschichte im Beitrag nachgezeichnet wird, umfasst nicht nur Gauß’ Publikationen, sondern auch Manuskripte und Dokumente aus dem Nachlass, Briefe, Besprechungen usw. Leider wurden selbst die Veröffentlichungen von Gauß nicht vollständig wiedergegeben, Tabellen, Tafeln und Abbildungen wurden gelegentlich weggelassen, die Orthographie verändert, die Texte gekürzt usw. Viele der Briefe und vor allem die Dokumente aus dem Nachlass wurden unvollständig und ohne Standortnachweis publiziert. Diese Mängel wurden hier an ausgewählten Beispielen dem Leser vor Augen geführt. Das Fazit ist, dass die vorliegende Ausgabe der Gauß-Werke kritischen Ansprüchen nicht genügt; dies sollte allen Benutzern der Gauß-Werke klar sein.