Die zunehmende Umsetzung von inklusivem Mathematikunterricht in deutschen Schulen wirft die Frage nach optimierten Bedingungen des gemeinsamen Lernens auf. In Deutschland konkurrieren traditionell geprägte klassische Vorstellungen eines separierenden Lernens in bermeintlich homogenen Gruppen mit einem Lernen in großer Vielfalt. In Bezug auf das mathematische Lernen scheinen sich hier entgegen vielfältiger Forschungsergebnisse relativ stabil Vorstellungen zu halten, dass weniger leistungsstarke Kinder in großer Heterogenität überfordert und leistungsstärkere Kinder nicht genug gefordert werden würden. Auf Basis von Interaktionsanalysen wird im Artikel aufgezeigt, welch hohes Potential auch für leistungsstarke Kinder in Gruppenarbeitsphasen in heterogenen Lerngruppen für das Mathematiklernen stecken kann, wie aber auch in homogeneren Gruppen erfolgreich gelernt werden kann und dass heterogene Klassen demnach gerade beides ermöglichen können.