In dem Artikel steht die Frage im Zentrum, wie sich die Bezeichnungspraxen von Lehramtsstudierenden in Seminarveranstaltungen zum Umgang mit sprachlicher Heterogenität darstellen. Beleuchtet wird das Spannungsfeld, einerseits Differen- zen zu benennen und pädagogisch-didaktisch aufzugreifen und andererseits durch die Benennung Differenzen zu reproduzieren und aufrechtzuerhalten. Dazu wur- den mittels einer für die Fragestellung adaptierten funktional-semantischen Ana- lyse Textbeiträge von Studierenden aus einer Lehrveranstaltung des integrierten Modells zu „Sprachlicher Heterogenität und Deutsch als Zweitsprache (DaZ)“ an der Universität Hamburg empirisch untersucht. Der Artikel zeigt beispielhaft an einer Aufgabenstellung aus dem Feld der Sprachdiagnostik, wo kritische Aspekte der Sprachsensibilität (i. S. von Sprache als Instrument) in der Lehrkräftebildung liegen. Davon ausgehend werden hochschuldidaktische Perspektiven zu einem re- flexiven Umgang mit Differenzmarkierungen und Formen des Otherings entwi- ckelt.