Auf Basis von explorativen Interviews zu Erfahrungen mit Polizeikontakten von jungen Menschen aus der Heimerziehung fokussiert der Beitrag die Frage nach den Folgen von Racial Profiling und den subjektiven Umgangsweisen. Aus den Interviews lassen sich unterschiedliche Konzepte von Schuld rekonstruieren: Self- und Membership-Blaming als Modi des Umgangs mit alltäglichen Polizeikontrollen sowie diffuse Schuldkonzepte bezüglich der Angst vor Abschiebung. Diese Befunde implizieren zum einen Handlungs- und Reflexionsaufforderungen für die Kinder- und Jugendhilfe bzw. Heimerziehung. Zum anderen unterstreichen sie die Notwendigkeit vertiefter Forschung zum Verhältnis zwischen Polizei und jungen Menschen in der Heimerziehung sowie zu den Folgen von Polizeikontakten für die jungen Menschen.