Guideline for the Development of Evidence-based Patient Information: insights into the methods and implementation of evidence-based health information,Leitlinie evidenzbasierte Gesundheitsinformation: Einblick in die Methodik der Entwicklung und Implementierung
The “Guideline for the Development of Evidence-based Patient Information” project is a novelty. The aim of this project is to enhance the quality of health information. The development and implementation process is guided by national and international standards. Involvement of health information developers plays an essential role.
This article provides an insight into the guideline's underlying methodology, using graphics as an example. In addition, the results of a qualitative study exploring the competencies of health information developers are presented. These results will guide the implementation of the guideline.
We conducted systematic literature searches (until June 2014), critical appraisal and descriptive analyses applying GRADE for two selected guideline questions. Out of 3,287 hits 11 RCTs were included in the analysis. The evidence has been rated to be of low to moderate quality. Additional graphics may have a positive effect on cognitive outcomes. However, the relevance of the results is questionable. For graphics, we found some indication that especially pictograms but also bar graphs have a positive effect on cognitive outcomes and meet patients’ preferences.
In order to prepare for the implementation of the guideline, we conducted a qualitative study to explore the competencies of health information developers using expert interviews. Four telephone interviews were conducted, audio recorded, transcribed and analysed according to Grounded Theory. Six categories were identified: literature search, development of health information, participation of target groups, continuing education and further training of health information developers, cooperation with different institutions, essential competencies. Levels of competencies regarding the methods of evidence-based medicine and evidence-based health information vary considerably and indicate a need for training. These results have informed the development of a training programme that will support the implementation.
Das Projekt Entwicklung einer Leitlinie zur Erstellung von evidenzbasierten Gesundheitsinformationen stellt ein Novum dar. Es zielt auf eine Verbesserung der Qualität von Gesundheitsinformationen. Der Entwicklungsprozess und die Implementierung orientieren sich an nationalen und internationalen Standards. Insbesondere die Einbeziehung der Ersteller von Gesundheitsinformationen in diesen Prozess hat einen hohen Stellenwert.
Der Artikel gibt am Exempel Grafiken einen Einblick in den Leitlinienentwicklungsprozess. Zudem werden die Ergebnisse einer explorativen Studie zur Ermittlung der Kompetenzen von Erstellern von Gesundheitsinformationen vorgestellt, die handlungsleitend für die Vorbereitung der Leitlinienimplementierung sind.
Zu zwei exemplarischen Fragestellungen nach dem Effekt von Grafiken in Gesundheitsinformationen wurden systematische Literaturrecherchen (bis Juni 2014), eine kritische Bewertung der Literatur und eine deskriptive Datensynthese nach GRADE durchgeführt. Aus 3287 Treffern wurden 11 RCTs in die Analyse eingeschlossen. Die Qualität der Evidenz wurde nach GRADE zwischen niedrig und mittel bewertet. Ergänzende Grafiken können einen positiven Effekt auf kognitive Endpunkte haben. Die Relevanz der Ergebnisse ist allerdings fraglich. Sollen Grafiken verwendet werden, so gibt es Anhaltspunkte, dass insbesondere Piktogramme, aber auch Balkendiagramme einen positiven Effekt auf kognitive Endpunkte haben und den Präferenzen der Nutzer entsprechen.
In der Vorstudie zur Implementierung der Leitlinie wurden mittels Experteninterviews die Kompetenzen der Ersteller von Gesundheitsinformationen exploriert. Es wurden vier leitfadengestützte Telefoninterviews geführt, aufgezeichnet, transkribiert und in Anlehnung an die Grounded Theory analysiert. Es wurden sechs Kategorien gebildet: Literaturrecherche, Erstellung von Gesundheitsinformationen, Partizipation der Zielgruppe, Fort- und Weiterbildung der Ersteller, Kooperation mit anderen Institutionen, Notwendige Kompetenzen. Die Kompetenzen zu den Methoden der evidenzbasierten Medizin und evidenzbasierten Gesundheitsinformationen sind sehr unterschiedlich ausgeprägt und weisen auf einen Schulungsbedarf hin. Diese Ergebnisse sind in die Entwicklung des Schulungsprogramms, welches die Implementierung unterstützen soll, eingeflossen.