Im Rahmen des wissenschaftlichen Studiums ist die Auseinandersetzung mit komplexen Gegenständen mittels Gesprächen und Diskussionen über Texte oder eine Ausarbeitung in schriftlicher Form ein übliches Arbeitsformat. Visuelle und bildästhetische Gestaltung von Themen bilden eine große Ausnahme, obwohl auch auf diese Weise in der Seminararbeit oder in der Reflexion durch Studierende Studieninhalte vertieft und miteinander in Beziehung gesetzt werden können. Im Rahmen deutschdidaktischer Seminare wurde die Form der didaktischen Landkarte als Zugang zu Lerninhalten über Visualisierungen entwickelt (vgl. Jantzen 2017). Die Landkarte wird hier als Darstellungsform genutzt, um einzelne Aspekte eines Themas grafisch in eine Beziehung zueinander zu setzen und Text und Bildsymbole für die systematisierende Orientierung der Lesenden zu nutzen. Bei dieser bildnerisch-symbolischen Umsetzung werden Zusammenhänge hergestellt, Transfers geleistet und produktionsorientierte Aktivitäten gefordert. Gleichzeitig wird der Auseinandersetzungsprozess des/der Autor*in dokumentiert und seine/ihre Perspektive auf den Gegenstand zum Ausdruck gebracht.