Infolge des Steuerwettbewerbs, steigender Staatsverschuldung und öffentlich gewordener Fälle von Steuervermeidung durch große Unternehmen nimmt die Relevanz von Steuern im Rahmen der Debatte über die gesellschaftliche Unternehmensverantwortung zu. Vor diesem Hintergrund untersucht die vorliegende Studie die Bedeutung von Steuern in den Nachhaltigkeitsberichten von 90 im DAX 30, Dow Jones 30 und FTSE 100 notierten Unternehmen. 54,4 % dieser Berichte enthalten Informationen mit einem steuerlichen Bezug. Die Qualität der Berichterstattung wurde über ein Scoringmodell operationalisiert, welches auf den steuerspezifischen Indikatoren der Leitlinien derGlobal Reporting Initiative und zwei Standards für eine freiwillige steuerliche Berichterstattung basiert. Die Berichte der meisten Unternehmen weisen eine geringe Qualität auf. Es gibt allerdings einige Unternehmen mit Berichterstattungen von hoher Qualität, vor allem in Großbritannien. Eine Analyse der Determinanten der Berichterstattung zeigt, dass Rohstoffunternehmen und Unternehmen, über die in den Medien negativ berichtet wurde, mehr Informationen offenlegen. Darüber hinaus weisen Unternehmen mit einer höheren Profitabilität und einer guten Platzierung in Nachhaltigkeitsrankings eher eine steuerliche Nachhaltigkeitsberichterstattung auf.