Lebensqualität von Demenzpatienten und deren Angehörigen

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Autor/in:
Beteiligte Person:
  • Bullinger, Monika (Prof. Dr.)
Verlag/Körperschaft:
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
Erscheinungsjahr:
2008
Medientyp:
Text
Schlagworte:
  • Angehörige
  • quality of life
  • dementia
  • caregiver
  • 150 Psychologie
  • 44.07 Medizinische Psychologie
  • Lebensqualität
  • Demenz
  • ddc:150
  • Lebensqualität
  • Demenz
Beschreibung:
  • Einleitung: Demenzerkrankungen sind die häufigsten neuro-psychiatrischen Erkrankungen des höheren Lebensalters. Mit steigender Lebenserwartung der Bevölkerung muss zukünftig mit steigenden Zahlen von Betroffenen gerechnet werden. Bisher stehen noch keine Möglichkeiten zur Heilung zur Verfügung. Daher beschränken sich die Bemühungen der Behandelnden in der Therapie vor allem auf den Erhalt einer akzeptablen Lebensqualität der Patienten und Angehörigen. Um dies gewährleisten zu können, wurden in der vorliegenden Arbeit Faktoren analysiert, die mit der Lebensqualität von betroffenen Patienten und der Lebensqualität von deren pflegenden Angehörigen assoziiert sind. Methoden: Zur Datenerfassung wurden 100 Demenzpatienten und deren pflegenden Angehörigen befragt, die sich zur Behandlung in der Gedächtnissprechstunde der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf einfanden. Die Patienten machten Angaben zur eigenen Person im Selbstbericht. Die Angehörigen gaben Auskunft zum Patienten im Fremdbericht sowie zur eigenen Person im Selbstbericht. Die dabei eingesetzten Fragebögen bestanden aus verschiedenen Instrumenten zur Erfassung von Lebensqualität (generisch und krankheitsspezifisch), Depressivität, kognitiven Fähigkeiten, Pflegebedürftigkeit, Verhaltensauffälligkeiten und der Belastung der Angehörigen durch die Pflegesituation. Ergebnisse und Diskussion: Es konnte kein Zusammenhang zwischen dem Schweregrad der dementiellen Erkrankung und der Lebensqualität der Patienten nachgewiesen werden. Dies bestätigt die Ergebnisse vieler vorangegangenen Studien, sollte aber kritisch betrachtet werden. Denn auch bei Angaben zur Lebensqualität könnten die Patienten das krankheitstypische Aufrechterhalten einer „Fassade“ praktizieren. Als einzig relevanter Faktor für eine reduzierte Lebensqualität konnte bei den betroffenen Patienten Depressivität identifiziert werden. Auch bei den Angehörigen zeigte sich eine deutliche Korrelation zwischen der Lebensqualität und Depressivität. Dabei scheinen vor allem die weiblichen Angehörigen besonders häufig unter einem depressiven Syndrom zu leiden. Das Ausmaß der kognitiven Einschränkung der Patienten hat offensichtlich keinen Einfluss darauf. Es zeigten sich zudem Korrelationen zwischen der pflegerischen Belastung und der psychischen Gesundheit der Angehörigen. Dies ist geschlechtsspezifisch, vor allem weibliche Angehörige wiesen ein hohes Maß an Belastung, Depressivität und reduzierter Lebensqualität auf. Dies mag damit zusammenhängen, dass Frauen generell häufiger pflegerische Tätigkeiten in der Familie übernehmen und zudem auch die anderen Verpflichtungen in Haushalt, Beruf und Familie bewältigen müssen. Zusammenfassung: Bei den Patienten mit kognitiven Beeinträchtigungen war es in der vorliegenden Studie nicht möglich, ein prägnantes Risikoprofil für eine wahrscheinliche Abnahme der Lebensqualität zu erstellen. Ein wenig spezifischer sind die Ergebnisse bei den Angehörigen zu bewerten: vor allen weibliche pflegende Angehörige sind durch die Pflege belasteter, leiden vermehrt unter Depressivität und haben häufig eine reduzierte Lebensqualität.
Lizenzen:
  • http://purl.org/coar/access_right/c_abf2
  • info:eu-repo/semantics/openAccess
  • No license
Quellsystem:
E-Dissertationen der UHH

Interne Metadaten
Quelldatensatz
oai:ediss.sub.uni-hamburg.de:ediss/2138