Die LEO-Studie 2018 zeigt auf, dass deutschsprachige Literalität einen relevanten Prädiktor für die Inklusion auf dem Arbeitsmarkt darstellt. Der vorliegende Artikel untersucht darüber hinausgehend, in welcher Weise Literalitäten in verschiedenen Sprachen (hier: im Deutschen und mindestens einer weiteren Sprache) positiv mit Arbeitsmarktergebnissen korrelieren und somit eine Ressource für die Positionierung auf dem Arbeitsmarkt darstellen können. Insbesondere untersuchen wir, inwiefern diese Kompetenzen mit der Wahrscheinlichkeit zusammenhängen, (nicht) prekär beschäftigt zu sein und/oder im Wunschberuf zu arbeiten. Wir kommen zu dem Ergebnis, dass die Kombination aus deutschen und englischen Schriftsprachkompetenzen positiv mit Arbeitsmarktinklusion korreliert, während für die Kombination von Deutsch und anderen Sprachen eher ein negativer oder kein Zusammenhang sichtbar ist. Die Stärke der Beziehung zwischen diesen mehrsprachigen Schriftsprachkompetenzen und Arbeitsmarkterfolg ist stabiler für Frauen und für Menschen ohne Migrationserfahrung.