In der aktuellen Debatte zur Klimakrise wird die Rolle des Wohlfahrtsstaats zur Vergrößerung gesellschaftlicher Akzeptanz von Klimaschutzmaßnahmen zunehmend in den Vordergrund gerückt. Analysen qualitativer Fokusgruppen-daten legen jedoch nahe, dass die Kernkonflikte im Klimaschutz weniger um spezifische Verteilungsfragen kreisen, sondern vielmehr um grundlegende ge-sellschaftspolitische Steuerungsfragen. Materielle und kulturelle Verteilungs-konflikte äußern sich, so zeigt das Datenmaterial, in unterschiedlichen Formen des Widerstands gegen Auf- und Abwertungen, die grundlegenden Wohl-fahrtsprinzipien inhärent sind. Der Artikel argumentiert, dass vor diesem Hin-tergrund größere Akzeptanz von Klimapolitik nur bedingt mittles sozialen Aus-gleichzahlungen erreicht werden kann.