Analyse von möglichen geschlechts-spezifischen Unterschieden in Bezug auf das morphologische Versagensmuster der Hüftgelenks-Oberflächenersatzprothesen

Link:
Autor/in:
Beteiligte Person:
  • Zustin, Jozef (PD Dr.)
Verlag/Körperschaft:
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
Erscheinungsjahr:
2013
Medientyp:
Text
Schlagworte:
  • Hüftgelenk
  • Oberflächenersatzprothesen
  • 610 Medizin, Gesundheit
  • 44.46 Klinische Pathologie
  • ddc:610
Beschreibung:
  • Metall-Metall-Hüftgelenksprothesen stellen heute eine Alternative für die klassischen Hüftprothesen dar, insbesondere bei jungen und aktiven Patienten mit fortgeschrittener Osteoarthritis. Einzelne Studien hatten vorgeschlagen, dass Frauen für ein derartiges Verfahren weniger geeignete Kandidaten sein könnten als Männer. Geschlechtsspezifische Ursachen und Mechanismen für ein Prothesenversagen wurden allerdings nicht eindeutig gezeigt. Bisherige Studien hatten allerdings angedeutet, dass Osteonekrosen und die Hypersensitivitätsreaktionen vom verspäteten Typ mit dem Patientengeschlecht assoziiert sein könnten. Diese Befunde stammen allerdings aus Studien mit gemischten Kollektiven, welche nicht nach klinischer Diagnose, Patientenalter oder der Größe der Femurkomponenten der Prothesen bereinigt worden waren. Ziel der Studie war es dementsprechend zu klären, ob die früher beschriebenen Parameter auch bei bereinigten Patientenkollektiven ihre Abhängigkeit vom Patientengeschlecht beibehalten würden. In die Studie wurden 173 Patienten (88 Männer, 85 Frauen) eingeschlossen, deren Knochenpräparate nach Versagen einer Metall-Metall-Hüftgelenksendoprothese am Institut für Pathologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf untersucht werden konnten. Die Ergebnisse wurden unter anderem mit einer Kontrollgruppe, bestehend aus 31 Patienten ohne bekanntes Geschlecht verglichen. Die „Odds Ratio“ (OR) und 95%-Konfidenzintervalle (CI) wurden für die folgenden morphologisch definierten Variablen mittels logistischer Regressionsanalyse bestimmt: Periprothetischen Frakturen (n=133), Osteonekrose (n=151), exzessive intraossäre Lymphozyteninfiltrate (n=11) und Interface-Hyperosteoiditis (n=30). Die logistische Regressionsanalyse wurde sowohl unadjustiert, als auch nach Adjustierung für Geschlecht, Alter, Größe der Femurkomponente und die präoperative klinische Diagnose durchgeführt. Die Resultate der Studie zeigen, dass die Präparate von weiblichen Patienten eine kleinere OR hatten für Frakturen (adjustierte OR: 0,29, 95% CI 0,11,0,80, p für Unterschiedlichkeit = 0,02) und für das Vorliegen von Osteonekrosen (adjustierte OR: 0,6, 95% CI 0,04, 0,63, p für Unterschiedlichkeit =0,01). Auf der anderen Seite hatten Frauen höhere OR für das Vorliegen von exzessiven intraossären Lymphozyteninfiltraten (adjustierte OR: 10,22, 95% CI 0,79, 132,57, p für Unterschied = 0,08) und Interface-Hyperosteoiditis (adjustierte OR: 4,19, 95% CI 1,14, 15,38, p für Unterschied = 0,03). Schlussfolgerung: Die Studie zeigt substanzielle Geschlechtsunterschiede in bestimmten Mustern des Präparatversagens bei Metall-Metall-Hüftprothesen. Das Erkennen von pathogenetisch definierten Versagensmodi wird in der Zukunft dazu beitragen Risikofaktoren für die einzelnen „Versagertypen“ zu definieren und dementsprechend therapeutische und prophylaktische Optionen für die entsprechenden Patientengruppen zu finden.
Lizenzen:
  • http://purl.org/coar/access_right/c_abf2
  • info:eu-repo/semantics/openAccess
  • No license
Quellsystem:
E-Dissertationen der UHH

Interne Metadaten
Quelldatensatz
oai:ediss.sub.uni-hamburg.de:ediss/5022