Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
Erscheinungsjahr:
2005
Medientyp:
Text
Schlagworte:
Eigennutz
Gemeinnutz
Städtevergleich
Protestantismus
Katholizismus
Konfessionszeitalter
Testamente
Reichsstädte
Hansestädte
943 Geschichte Deutschlands
15.07 Kulturgeschichte
15.08 Sozialgeschichte
15.09 Wirtschaftsgeschichte
15.42 Deutsche Geschichte 1500-1800
ddc:943
Beschreibung:
Edierte und unedierte Bürgertestamente des 17. Jahrhunderts aus zwei ehemaligen Reichs- und Hansestädten – dem lutherischen Lübeck und dem katholischen Köln – bildeten die Grundlage der Arbeit. Der Quellenkorpus umfasste etwa 500 Bürgertestamente je Reichsstadt. Die Testamente wurden einer statischen und einer dynamischen Auswertung unterzogen und die gewonnenen Daten in die politischen, wirtschaftlichen, kirchlichen und sozialen Gegebenheiten des 17. Jahrhunderts in Beziehung gesetzt. Hierbei hatte der konfessionelle Unterschied der beiden Vergleichsstädte eine zentrale Bedeutung. Im Mittelpunkt der Untersuchung standen die Legate für gemeine (kommunale), fromme (kirchliche) und milde (gemeinnützige) Zwecke. Durch die Analyse der Testamente konnte nicht nur das Verhältnis von Gebenden und Empfängern innerhalb der sozialen Strukturen beider Städte deutlich herausgearbeitet werden, sondern auch der Umfang der Dotationen sowie deren Verteilung über den Zeitraum von 100 Jahren. Auf der Seite der Geber waren in Lübeck alle Ständegruppen gleichermaßen beteiligt. In Köln dagegen stand die Oberschicht eindeutig als Geber im Vordergrund. Empfänger der Legate waren die Kommunen, kirchliche Einrichtungen und Bedürftige. Im Spektrum der Motive spielte bei den Testatoren und Testatorinnen bei ihren Spenden und Stiftungen die Sorge um das Seelenheil die herausragende Rolle. Damit wird die These der Arbeit „Vom Eigennutz zum Gemeinnutz“ belegt, dass eigennütziges Handeln sich gemeinnützig auswirkte.