Verlauf des Augeninnendrucks während neurochirurgischer Operationen in Abhängigkeit der Kopfposition und Eröffnung der Dura mater

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Autor/in:
Beteiligte Person:
  • Eicker, Sven (PD Dr.)
Verlag/Körperschaft:
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
Erscheinungsjahr:
2018
Medientyp:
Text
Schlagworte:
  • POVL
  • Liquorverlust
  • Neurochirurgie
  • POVL
  • Neurosurgery
  • liquor drainage
  • 610 Medizin, Gesundheit
  • 44.65 Chirurgie
  • ddc:610
Beschreibung:
  • Der Perioperative Visual Loss (POVL) ist eine mögliche schwerwiegende Folge nach Operationen in Bauchlage. Die Pathogenese ist bis heute nicht vollständig geklärt, jedoch wird ein Zusammenhang mit dem IOP (intraocular pressure) und der Durchblutung des N. opticus vermutet. Der IOP erhöht sich durch intraoperative Bauchlagerungen, des Weiteren haben viele andere Faktoren ebenfalls einen Einfluss auf den IOP. Fragestellung dieser Arbeit ist, ob ein Zusammenhang zwischen dem Verlust des Liquors nach Eröffnung der Dura mater und dem IOP im zeitlichen Verlauf besteht. Wir haben dies in einer prospektiven single-center Beobachtungsstudie evaluiert, in der der IOP im Verlauf von neurochirurgischen Eingriffen am Schädel sowie an der Wirbelsäule, in Bauchlage und Halbseitenlage betrachtet wurde. Hierzu wurde bei Patienten, die am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf operiert wurden, intraoperativ der IOP mit einem Tono-Pen® XL in regelmäßigen Intervallen und zu definierten Zeitpunkten gemessen und u.a. in einer paired Student‘s T-Test Analyse ausgewertet. Es zeigte sich hierbei ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen dem Verlauf des IOP und dem Verlust des Liquors, der ein Absinken des IOP zeigte, was bis zu 60 Minuten anhalten kann. Ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem IOP und dem intraoperativen Blutverlust, dem perioperativen Volumenmanagement oder dem Blutdruckverlauf ergab sich nicht. Die vorliegende Studie konnte erstmals einen Zusammenhang zwischen dem Verlust des Liquors während neurochirurgischen Operationen und dem Verlauf des IOP herstellen. Wir waren nicht nur in der Lage, bestehende Studien zum Verlauf des IOP während Operationen in Bauchlage zu bestätigen, sondern auch durch den Nachweis des Zusammenhanges zwischen Liquordrainage und IOP-Absinken möglicherweise neue Hinweise auf die Pathogenese der POVL zu geben und somit Ansätze zur Prävention der POVL aufzuzeigen. Möglich ist ein Zusammenhang zwischen der Durchblutung des N. opticus und der POVL durch Ischämien des Sehnervs. Der IOP könnte sich auf die Durchblutung des N. opticus durch direkten Druck auf die arterielle Versorgung des N. opticus oder indirekt durch Druck auf das venöse System des Auges und einen Rückstau im Gefäßsystem auswirken. Es stehen vergleichsweise einfache und sichere Methoden zur Verfügung, um den Liquordruck bzw. den intrakraniellen Druck sowohl temporär als auch für einen längeren Zeitraum zu senken. Somit gibt es möglicherweise Methoden, um einen POVL zu verhindern oder die Inzidenz deutlich zu reduzieren.
  • Perioperative visual loss (POVL) is a possible major complication after surgeries in prone position. The Pathogenesis is still not completely known today, however a connection between intraocular pressure and the perfusion of the optic nerve is assumed. Turning the patient into prone position, as well as further factors, raise the intraocular pressure (IOP). We hypothesise that there is a connection between drainage of the cerebrospinal fluid (CSF) after opening the dura mater and the IOP during the duration of the surgery. We tested this in a prospective single-centre observational study in which we measured the IOP during cranial and spinal neurosurgical procedures, which were operated in prone and three-quarter prone position. We recruited our patients at the University Medical Center Hamburg-Eppendorf, intraoperative measurements were taken with the Tono-Pen® XL in defined intervals and defined events. Statistical analysis was conducted with paired students t-tests. We could show a significant correlation between the IOP and drainage of CSF, showing a decline in the pressure, which could last up to 60 minutes. We could find no significant correlation between the IOP and the blood pressure, perioperative volume therapy or intraoperative blood loss. We were the first to show a correlation between drainage of CSF and the progression of IOP in neurosurgical procedures. We were not only able to confirm the existing literature on the progression of IOP during surgery in prone position, we were also able to possibly give new clues to the pathogenesis of POVL and therefore the prevention. Possibly there is a correlation between perfusion of the optic nerve and the POVL, where the perfusion might be restricted by direct pressure on arterial vessels or indirect pressure on venous vessels with a retrograde backlog. There are simple and save measures to lower the CSF, respective the intracranial pressure. This might give methods to prevent POVL or lower its incidence.
Lizenzen:
  • http://purl.org/coar/access_right/c_abf2
  • info:eu-repo/semantics/openAccess
  • No license
Quellsystem:
E-Dissertationen der UHH

Interne Metadaten
Quelldatensatz
oai:ediss.sub.uni-hamburg.de:ediss/8038