Die Anti-Podozyten-Nephritis : Ein neues immunologisch-vermitteltes Mausmodell , The Anti-Podocyte-Nephritis

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Autor/in:
Beteiligte Person:
  • Thaiss, Friedrich (Prof. Dr.)
Verlag/Körperschaft:
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
Erscheinungsjahr:
2006
Medientyp:
Text
Schlagworte:
  • Mausmodell
  • Podozyt
  • 610 Medizin, Gesundheit
  • 44.61 Innere Medizin
  • Nierenentzündung
  • Antikörper
  • Glomerulonephritis
  • Proteinurie
  • ddc:610
  • Nierenentzündung
  • Antikörper
  • Glomerulonephritis
  • Proteinurie
Beschreibung:
  • Für das akute Nierenversagen im Rahmen immunvermittelter Glomerulonephritiden ist bisher kein Mausmodell etabliert. An der Entstehung und dem Fortschreiten dieser akuten glomerulären Schädigung spielen Podozyten eine zentrale Rolle. Daher wurde ein polyklonaler Antikörper gegen podozytäre Antigene durch Immunisierung von Kaninchen mit immortalisierten differenzierten Podozyten hergestellt. Mäuse wurden nach Präimmunisierung gegen Kaninchen-Immunglobuline mit diesem anti-Podozyten-Antikörper behandelt. Zunächst wurden Urine gewonnen und diese auf eine Proteinurie als Zeichen des Podozytenschadens untersucht. Nieren von Versuchs- und Kontrolltieren wurden dann nach vierzehn bis siebzehn Tagen für molekularbiologische, proteinbiochemische und histologische Untersuchungen entnommen. Bei den Versuchstieren kam es zu einer massiven Albuminurie mit einem Maximum am Tag 10 und einer Progression bis zum siebzehnten Tag nach Antikörperinjektion. Der injizierte anti-Podozyten-Antikörper band in vitro und in vivo in der Niere ausschließlich an Glomeruli entlang der Filtrationsbarriere mit einem feinen linearen Ablagerungsmuster. Lichtmikroskopisch war die glomeruläre Basalmembran normal, es fanden sich jedoch Proteinablagerungen im Mesangium und eine Verplumpung der glomerulären Strukturen. Elektronenmikroskopisch wurden mesangiale elektronendichte Depots mit Ablösungen der Fußfortsätze über diesen Arealen sichtbar. Die Depots entsprachen immunhistochemisch Ablagerungen von IgG und IgM entlang des glomerulären Schlingenkonvoluts. Weiterhin war eine Entzündungsreaktion anhand einer Einwanderung von T- und B-Zellen sowie Makrophagen in die Nieren der Versuchstiere nachweisbar. Eine podozytäre Schädigung konnte durch eine reduzierte Anzahl von Podozyten per Glomerulum direkt gezeigt werden und indirekt durch Nachweis des podozytären Sialoproteins Podocalyxin im Urin. In vitro band der anti-Podozyten-Antikörper auf kultivierten Podozyten an perinukleäre Strukturen und vor allem an die von den Podozyten gebildeten Fußfortsätze. Diese Experimente zeigen, dass ein neues immunologisch-vermitteltes Mausmodell mit selektiver podozytärer Schädigung durch den hergestellten Antikörper etabliert werden kann. Dieses Modell bietet in der Zukunft die Möglichkeiten zur Erprobung therapeutischer Optionen. Der Pathomechanismus und die antigenen Ziele des polyklonalen Antikörpers bedürfen jedoch weiterer Untersuchungen.
Lizenzen:
  • http://purl.org/coar/access_right/c_abf2
  • info:eu-repo/semantics/openAccess
  • No license
Quellsystem:
E-Dissertationen der UHH

Interne Metadaten
Quelldatensatz
oai:ediss.sub.uni-hamburg.de:ediss/1736