In Forschungen mit Mehrgenerationenperspektive werden oftmals mit Angehörigen unterschiedlicher Generationen jeweils einzeln Interviews geführt und diese dann in der Auswertung aufeinander bezogen. Ein mögliches methodisches Vorgehen bei diesem relevanten Schritt – der ‚Inbezugsetzung‘ der Einzelinterviews – wird in diesem Beitrag an einem Fallbeispiel ausgeführt. Dieses stammt aus einem sozialwissenschaftlichen Forschungsprojekt, das untersucht, wie familiale Lebenslagen und Beziehungen sowie an sie gekoppelte Orientierungsmuster eine intergenerationale Weitergabe von Armut befördern oder helfen, diese zu durchbrechen. Dafür wurden narrative Interviews mit je zwei Angehörigen (Elternteil und erwachsenes Kind) aus 16 Familien geführt. Es wird gezeigt, wie die ‚Inbezugsetzung‘ es ermöglicht, sowohl die einzelnen Biographien als auch die intergenerationalen Beziehungen und Wechselwirkungen detailliert in den Blick zu nehmen sowie die Notwendigkeit dessen, um die Mechanismen der Reproduktion oder Transformation von Handlungsmustern nachvollziehen zu können.