Wie kann die Friedens- und Konfliktforschung eine orientierende Funktion für den Umgang mit zunehmend komplexen und dynamischen Herausforderungen übernehmen? Der Wissenschaftsrat betont in seiner Evaluation des Felds, dass die Friedens- und Konfliktforschung wichtige Beiträge zur Bearbeitung aktueller gesellschaftlicher und politischer Herausforderungen leistet und der Bedarf an Expertise aus der Friedens- und Konfliktforschung zunehmen wird. Dieser Beitrag diskutiert aus der Perspektive der außeruniversitären Einrichtungen der Friedens- und Konfliktforschung, wie das Feld diese Funktion angesichts wachsender Herausforderungen ausüben kann. Hierzu beschreibt der Beitrag zunächst die Rolle außeruniversitärer Forschungseinrichtungen in einem komplementär strukturierten wissenschaftlichen Feld. Im zweiten Teil diskutieren wir, an welchen Stellen die Forschungsergebnisse der außeruniversitären Einrichtungen wichtige Impulse im Umgang mit neuen Herausforderungen setzen können. Wir argumentieren, dass es gilt, multiperspektivische Forschungszugänge zu stärken, Orientierungswissen für die gesellschaftliche und politische Praxis bereitzustellen und normative Positionen aufzuzeigen, um die orientierende Funktion der Friedens- und Konfliktforschung auch zukünftig zu erhalten und weiterzuentwickeln.
How can peace and conflict studies provide orientation for coping with increasingly complex and dynamic challenges? The evaluation report by the German Council of Science and Humanities (Wissenschaftsrat) emphasizes the importance of peace and conflict studies in targeting current societal and political challenges. The report also anticipates a growing demand for expertise from peace and conflict studies. The article discusses how peace and conflict studies can maintain a capacity for providing orientation in challenging times from the perspective of German peace research institutes. First, we examine the role of these specialized research institutes within the field of German peace and conflict studies. Second, we discuss how findings from these peace research institutes can make a difference in addressing novel challenges. We argue that for maintaining and enhancing the capacity of peace and conflict studies to provide orientation, it is necessary to strengthen a multiplicity of research perspectives, to make orientation knowledge available to politics and society, and to point out normative positions.