Das doppelt-blinde Peer-Review-Verfahren steht trotz seiner langen Tradition zunehmend in der Kritik und befeuert damit die Diskussion um alternative Publikationsformen. Kriegeskortes Vision eines offenen, nachgelagerten Peer-Review-Systems steht derzeit als Alternative im Fokus dieser Diskussion. Wir nehmen die Kritik sowie die normativ geführte Diskussion um alternative Formen der Peer-Steuerung zum Anlass, um das Nutzungspotential von Open Post-Publication-Peer-Review (OPR) zu eruieren. Unsere Studie untersucht dabei, wie verbreitet OPR ist, welche Gründe für dessen Nutzung sprechen und welche Probleme Wissenschaftler damit assoziieren. Die Ergebnisse einer internationalen Umfrage mit 2.800 Wissenschaftlern zeigen, dass OPR nur von einem Drittel der Befragten als brauchbares Verfahren eingeschätzt wird, um die operative Reliabilität des Begutachtungsprozesses zu verbessern. Antizipierte Vorteile aus der Literatur sind zwar für die grundsätzliche Nutzungsbereitschaft relevant, spielen bei der tatsächlichen Publikationsentscheidung jedoch eine nachgelagerte Rolle. Eine Ausnahme bildet die Erwartung an höhere Publikationschancen für heterodoxe Forschungsbeiträge. Ziel unserer Untersuchung ist es, einen wissenschaftlich fundierten Beitrag zur Debatte über innovative Formen der Wissenschaftskommunikation zu leisten.
Das doppelt-blinde Peer-Review-Verfahren steht trotz seiner langen Tradition zunehmend in der Kritik und befeuert damit die Diskussion um alternative Publikationsformen. Kriegeskortes Vision eines offenen, nachgelagerten Peer-Review-Systems steht derzeit als Alternative im Fokus dieser Diskussion. Wir nehmen die Kritik sowie die normativ geführte Diskussion um alternative Formen der Peer-Steuerung zum Anlass, um das Nutzungspotential von Open Post-Publication-Peer-Review (OPR) zu eruieren. Unsere Studie untersucht dabei, wie verbreitet OPR ist, welche Gründe für dessen Nutzung sprechen und welche Probleme Wissenschaftler damit assoziieren. Die Ergebnisse einer internationalen Umfrage mit 2.800 Wissenschaftlern zeigen, dass OPR nur von einem Drittel der Befragten als brauchbares Verfahren eingeschätzt wird, um die operative Reliabilität des Begutachtungsprozesses zu verbessern. Antizipierte Vorteile aus der Literatur sind zwar für die grundsätzliche Nutzungsbereitschaft relevant, spielen bei der tatsächlichen Publikationsentscheidung jedoch eine nachgelagerte Rolle. Eine Ausnahme bildet die Erwartung an höhere Publikationschancen für heterodoxe Forschungsbeiträge. Ziel unserer Untersuchung ist es, einen wissenschaftlich fundierten Beitrag zur Debatte über innovative Formen der Wissenschaftskommunikation zu leisten.