Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
Erscheinungsjahr:
2020
Medientyp:
Text
Schlagworte:
PTBS
Therapie
Traumafokussiert
Nicht-traumafokussiert
Psychische Komorbidität
Suchterkrankung
610: Medizin
ddc:610:
Beschreibung:
Hintergrund: Bei der psychotherapeutischen Behandlung der PTBS bei Patienten ohne komorbide psychische Erkrankungen hat sich in Metaanalysen gezeigt, dass traumafokussierte Interventionen eine größere Wirksamkeit auf die Reduktion der PTBS-Symptomatik aufweisen als nicht-traumafokussierte Interventionen. Allerdings sind die vorliegenden Ergebnisse nur schwer auf Patienten mit PTBS und komorbiden psychischen Erkrankungen übertragbar, weil Patienten mit psychischer Komorbidität aus den meisten der vorliegenden Metaanalysen ausgeschlossen werden. Methode: Für die Identifikation von Primärstudien wurde in den Datenbanken PubMed, MEDLINE, PsychInfo, Psyndex, PILOTS und Cochrane eine systematische Literaturrecherche durchgeführt. Einschlusskriterien: Bei den Studien musste es sich um randomisierte kontrollierte Studien handeln, in denen die Therapie von erwachsenen Patienten mit PTBS und komorbider psychischer Erkrankung untersucht wurde. Ergebnisse: Es wurden 25 Studien mit insgesamt 2757 Patienten mit PTBS und komorbider psychischer Erkrankung eingeschlossen. Die Untersuchung der Studien zeigte Hinweise darauf, dass traumafokussierte Interventionen die PTBS-Symptomatik im Vergleich zu einer Kontrollgruppe signifikant reduzieren können bei Patienten mit PTBS und komorbider psychischer Erkrankung. Dies zeigte sich nicht bei Patienten mit PTBS und affektiver Störung. Nicht-traumafokussierte Ansätze zeigten in keiner Patientengruppe einen signifikanten Effekt auf die PTBS-Symptomatik.