Was uns aus dem Konzept bringt, irritiert oder verstört, was unser Selbst- oder Weltbild ins Wanken bringt, bekommt häufig wenig Platz in unserem Alltag und Leben, wird nicht beachtet oder marginalisiert. Das betrifft auch den Kontext von Schule und Unterricht. Im Zentrum des Beitrages steht die These, dass sich ausgehend von Momenten der Irritation Bildung ereignen kann. Gerade weil uns Irritationen persönlich angehen, unseren Blick erweitern und in Kontakt mit Aspekten bringen, die uns fremd und unverständlich erscheinen, erscheint es uns aus didaktischer Perspektive sinnvoll, diese in ihrer Komplexität theo- retisch und empirisch zu reflektieren. Der vorliegende Beitrag bearbeitet diese Frage im Rückgriff auf bildungs- und erfahrungstheoretische Ansätze. Vor dem Hintergrund der Idee, transformatorische Bildungsprozesse didaktisch zu wenden, schließt der Beitrag mit Überlegungen zur Erforschbarkeit von Irritationsmomenten im Fachunterricht.