Komplexe endovaskuläre Behandlung des intakten Aortenaneurysmas:Eine Routinedatenanalyse

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Erscheinungsjahr:
2018
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Beschreibung:
  • Hintergrund
    Die komplexe endovaskuläre Versorgung von Aneurysmen und Dissektionen der Aorta mithilfe von fenestrierten oder gebranchten Endoprothesen (FB-EVAR) ist noch immer eine Herausforderung für die endovaskuläre Gefäßchirurgie. Bisher besteht die Evidenzbasis zu diesem Thema weitestgehend aus Single-Center-Studien, die mit einer multizentrischen Versorgungsrealität verglichen werden sollte.

    Methoden
    Die Daten zu stationären Behandlungen der drittgrößten gesetzlichen Krankenversicherung Deutschlands, DAK-Gesundheit, wurden ausgewertet, um komplexe endovaskuläre Behandlungen der thorakalen (TA) und thorakoabdominellen inklusive der Viszeralgefäße einbeziehenden abdominellen (TAA) Aorta zu analysieren.

    Ergebnisse
    Zwischen Januar 2008 und April 2017 wurden insgesamt 984 Patienten (18,1 % davon weiblich) endovaskulär mithilfe von fenestrierten oder gebranchten Endoprothesen an der TA oder TAA behandelt. Patienten mit Versorgung der TA waren etwas jünger (71,7 vs. 73,2 Jahre, p < 0,001) und häufiger weiblichen Geschlechts (38,5 % vs. 17,0 %, p < 0,001) als Patienten mit Versorgung der TAA. Bei TA wurde seltener eine periphere (atherosklerotische) Gefäßerkrankung dokumentiert (67,3 % vs. 80,4 %, p = 0,036). Die Krankenhaus- (17,3 % vs. 4,6 %), 30-Tages- (26,9 % vs. 8,2 %) und 90-Tages-Sterblichkeit (34,6 % vs. 10,1 %) war signifikant höher bei Behandlung der TA im Vergleich zur TAA. Die Rate an Schlaganfällen und transienten ischämischen Attacken war höher bei Versorgung der TA (7,7 % vs. 1,2 %, p = 0,002) im Vergleich zur Versorgung der TAA.

    Schlussfolgerung
    In dieser großen Routinedatenanalyse zur Darstellung der multizentrischen Versorgungsrealität zeigten sich relevante Unterschiede sowohl hinsichtlich Patientenalter, Geschlecht und Sterblichkeit zwischen den analysierten Gruppen (TA vs. TAA) als auch im Vergleich mit den derzeit verfügbaren Studienergebnissen. Multizentrische validierte Registerstudien zum Abgleich von Primär- und Sekundärdatenquellen sind zu empfehlen.
Lizenz:
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Forschungsinformationssystem des UKE

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oai:pure.atira.dk:publications/244aa9b3-cab6-42f8-b9b7-d70aba59f2b2