Mit den Augen von Jugendlichen - Was braucht inklusive Kinder- und Jugendarbeit? : erste Ergebnisse eines Praxisforschungsprojektes zur Situation in Hamburg
Im Frühjahr 2020 startete das von der Stiftung Aktion Mensch geförderte Praxisforschungsprojekt „Mit den Augen von Jugendlichen – Was braucht inklusive Kinder- und Jugendarbeit?“ an der HAW Hamburg. Kooperationspartnerinnen sind die Bundesvereinigung Lebenshilfe sowie die Pädagogische Hochschule Heidelberg. Das Projekt will einen Beitrag dazu leisten, dass sich die Interessen und Bedürfnisse junger Menschen mit Behinderungen in der Kinder- und Jugendarbeit wiederfinden. Dazu sollen inklusive Angebote für Jugendliche auf Grundlage ihrer Nutzer*innenperspektive (weiter)entwickelt werden. Bisher ist zu wenig über die Interessen und Bedürfnisse von Jugendlichen mit Behinderungen bekannt (Voigts 2020). Mit dem Forschungsprojekt soll durch Befragungen von Jugendlichen mit geistigen Behinderungen ein Beitrag geleistet werden, diese Wissenslücke zu schließen. Mithilfe von leitfadengestützten Interviews in Leichter Sprache sollen Erkenntnisse dazu erhoben werden, was diese jungen Menschen zwischen 12 und 18 Jahren an Angeboten der Kinder- und Jugendarbeit interessiert und was sie sich von ihnen wünschen wie erhoffen. Im Dialog mit Fachkräften ist es das Ziel, Anregungen für die Weiter- oder Neuentwicklung von Angeboten in allen Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendarbeit zu geben. Dabei gilt es, Vernetzung mit Trägern und Fachkräften aus der Behindertenhilfe zu schaffen. Im ersten der insgesamt drei Projektjahre wurden zunächst Expert*innen-Interviews mit Fachkräften aus der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, der Jugendverbandsarbeit wie der Lebenshilfe durchgeführt, um einen Eindruck zu erhalten, wie Inklusion in der Kinder- und Jugendarbeit aktuell gestaltet ist. Neben Ostholstein und Heidelberg ist dabei Hamburg ein zentraler Forschungsstandort. Nachfolgend wird dargestellt, welches empirische Wissen über die Situation inklusiver Kinder- und Jugendarbeit in Hamburg mit Hilfe von explorativen Interviews erlangt werden konnte.